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Wahlplakate in LeichlingenKampf um den Laternenpfahl in Herbert Reuls Vorgarten

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Reul-Plakate

Wahplakate am Laternenpfahl vor dem Haus von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Leichlingen – Der Wettbewerb um die Wählergunst wird erst am Sonntag entschieden. Aber ein Wettrennen unter den politischen Parteien ist längst gewonnen. Es ist für manche mindestens genauso spannend wie die Stimmauszählung. Es wird in Leichlingen im Schutz der Dunkelheit ausgetragen. Es geht um Schnelligkeit und Teamwork. Man braucht eine hohe Leiter, Kabelbinder und ein bisschen Mut. Belohnt wird der Sieger mit diebischer Freude. Die Disziplin: Wer schafft es, den Laternenpfahl direkt vor dem gut bewachten Wohnhaus von NRW-Innenminister Herbert Reul mit seinen Plakaten zu kapern?

Vor jeder Wahl ist der prestigeträchtige Lichtmast des prominentesten Leichlingers eine begehrte Trophäe, die es zu erobern gilt. Und offenbar macht es den Mitbewerbern einen Mordsspaß, den Christdemokraten ein Schnippchen zu schlagen. Denn kaum ist der offizielle Startschuss für die Wahlplakat-Saison gefallen, haben sie die CDU überrumpelt und deren Minister fremde Werbung vor die Nase gesetzt. Jeden Tag muss Reul es schließlich ertragen, von Parolen der politischen Kontrahenten begrüßt zu werden, wenn er morgens aus dem Haus tritt und abends heimkehrt.

Die Sieger der Landtagswahl 2022 sind: Die Partei und die AfD. Die beiden Pappen der Satiriker und Rechten hängen seit Wochen am Mast. Und sie haben sich richtig ins Zeug gelegt, um den NRW-Polizeichef, der ja selbst als Direktkandidat im Wahlkreis antritt, diesmal tüchtig zu ärgern.

Alles zum Thema Herbert Reul

„Für unsere Sicherheit“ klauen die selbsternannten Alternativen mit ihrer Parole eines der Wahlkampf-Themen der Union und wildern damit quasi im Vorgarten von Herbert Reul. „POLIZEI NRW Hier gibt’s was auf die Presse!“ wird die Partei noch frecher. „POLizei ENTrEchten“ lautet die sehr holprige, aufs verschärfte NRW-Demonstrationsrecht gemünzte Parole der Spaß-Macher. Auf die Rückseite ihres Plakats haben sie die „Polente“ gemalt, eine gelbe Quietsche-Ente mit Uniformmütze.

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Bald ist der Spuk vorbei, so oder so, wird sich der Hausherr denken, der bekanntlich auch gerne für einen Spaß zu haben ist. Und wer am Wahlabend zuletzt lacht, lacht am besten.