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Autozulieferer in LeverkusenKurzarbeit in großem Stil

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Bei Biebighäuser wird heute Mittag über Kurzarbeit verhandelt.

  1. Es dauert nur Tage, da schlagen die Produktionsstopps bei Ford, VW und Co. voll durch:
  2. Bei allen Leverkusener Autozulieferern wird über Kurzarbeit nachgedacht.
  3. Den Anfang macht heute Biebighäuser. Lesen Sie hier, wie die Maximallösung aussieht.

Leverkusen – Die angekündigte Stilllegung großer Autowerke schlägt sofort auf die Zulieferer durch. Den Anfang wird das Metallwerk Biebighäuser machen. Der Hersteller von Wasser- und Ölleitungen im Motorraum plane „Kurzarbeit Null“, und das schon ab nächsten Montag, sagte Wolfgang Rasten von der IG Metall auf Anfrage. Am heutigen Donnerstag soll darüber in der Fixheide verhandelt werden. Für 14 Uhr sei der Termin anberaumt.

Dabei werde es vor allem darum gehen, ob das Unternehmen seinen knapp 500 Beschäftigten einen Zuschlag zum Kurzarbeitergeld bezahlt: Alleinstehende bekommen regulär 60 Prozent vom durchschnittlichen Netto der vergangenen zwölf Monate, Mitarbeiter mit Familie 67 Prozent. „Das sind schnell mal 800 bis 1000 Euro weniger im Monat. Das halten viele nicht durch“, sagte Rasten. Der Gewerkschafter verwies auf die deutlichen Entlastungen für Arbeitgeber bei Kurzarbeit: Sie müssen jetzt keinerlei Sozialbeiträge mehr bezahlen.

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Metaller Wolfgang Rasten muss über Kurzarbeit verhandeln.

Auch bei SKF in Opladen und den Burscheider Zulieferern Adient (Sitze) und Tenneco (Kolbenringe) werde über das Herunterfahren der Produktion nachgedacht. Das gilt auch für Carcoustics, sagte auf Anfrage Sprecherin Mareike Poell. Auch der Pattscheider Spezialist für die akustische Ausstattung vor allem von Motorräumen sei betroffen. „Wir können zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch keine genauen Aussagen treffen, was das für unsere Abrufzahlen bedeutet“, so Poell. Das Unternehmen gehe aber davon aus, „dass die sinkenden Produktionszahlen auch unsere europäischen Standorte betreffen werden und es zu vorübergehenden Produktionsunterbrechungen kommen kann“.

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Zunächst sollten im Werk aber Überstunden abgebaut oder die Zeitkonten überzogen werden. „um unsere Produktion anschließend auch schnell wieder hochfahren und gegebenenfalls Extra-Schichten fahren zu können“. Dennoch denke man bei Carcoustics auch über Kurzarbeit oder Sonderurlaub nach.