Dieter Scholz vom Sportpark Leverkusen erklärt im Sportausschuss, was für den Bau einer solchen Halle alles nötig wäre.
Idee von Opladen PlusViele Gründe sprechen gegen die Traglufthalle für das Freibad
Im Winter aus dem brach liegenden Freibad ein Hallenbad für Schwimmunterricht machen - die Idee klingt verführerisch. Die Stadt solle die Anschaffung einer Traglufthalle prüfen, zumindest für die Zeit, in der das Schwimmbad in Bergisch Neukirchen wegen Sanierung ausfällt. Ganz ausgefallen ist der Vorschlag nicht, betont Stephan Adams: „Auf den Zeitungsartikel hin hat uns ein Unternehmen bereits eine Liste mit 107 Standorten zugeschickt, an denen solche Hallen schon stehen, zu einem großen Teil über Schwimmbecken.“
Was das kostet, das würde sie schon interessieren, sagt auch Valeska Hansen (FDP) – darauf ist Dieter Scholz vom Sportpark vorbereitet. Er hat sich umfassend in die Thematik eingearbeitet. „Dafür bräuchten wir einen Bauantrag für einen Sonderbau“, erklärt der stellvertretende Betriebsleiter des Sportparks.
Und da kommen die ersten Probleme auf: Das Schwimmbad Wiembachtal liegt im Landschaftsschutzgebiet. In besonders gelagerten Einzelfällen könne das dennoch gelingen. Doch es brauche diverse Gutachten zu Umweltauswirkungen und Schallschutz und Baugenehmigungen.
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Sprungturm müsste mit unters Dach
Dann aber kommen weitere Probleme: Solch eine Halle müsse befestigt werden, unter den relativ neu gemachten Platten am Beckenrand liege aber die ganze Rohrtechnik. Die Umkleidekabinen am Hallenbad reichen nicht aus, die vom Freibad sind zu weit weg von der potenziellen Halle. Einzige Lösung: Ein Container. „Wo ich den hinstellen soll, weiß ich auch nicht“, sagt Scholz.
Dann der Schulbusverkehr. Sechs Busse gleichzeitig könnten sich in der engen Talstraße begegnen. Schwer vorstellbar. Und dann ist da noch der Sprungturm. „Der ragt teilweise über den Beckenrand und müsste daher mit in die Halle integriert werden.“ Da reicht es Gerd Wölwer: „Wenn der Turm auch noch mit hinein muss, haben wir da ein Bauwerk sehr nahe an Christo“, sagt der Grüne Ratsherr in Anspielung auf die Verhüllung des Reichtstages. Er halte das für eine „ausgesprochene Schnapsidee.“
Dieter Scholz ist froh, dass er aufhören darf, Probleme aufzuzählen. Eine grobe Finanzschätzung hat er noch parat: 1,2 Millionen Euro für den Kauf der Halle, jährliche Betriebskosten von rund 400.000 Euro, 300.000 Euro für die Ertüchtigung der Talstraße, 40.000 für die Umkleide-Container. „Aber das ist Pi mal Daumen, wenn Sie es genau wissen wollen, müssen Sie dem Prüfauftrag zustimmen“, sagt Scholz. Wollen die Mitglieder des Sportausschusses nicht – bis auf Adams stimmen alle dagegen.