Seit dem Sommer zerrt die RRX-Baustelle am Bahnhof Leverkusen-Mitte an den Nerven der Pendelnden. Jetzt gibt es einen Zeitpunkt für die Öffnung der Unterführung zu den Gleisen.
Kein Umweg mehrFußgängertunnel am Bahnhof Leverkusen-Mitte öffnet bald wieder
In wenigen Wochen gehört der weite Umweg von und zu den Gleisen am Bahnhof Leverkusen-Mitte der Vergangenheit an. Das hat der „Leverkusener Anzeiger“ jetzt von der Deutschen Bahn erfahren.
Schnellster Weg nach Wiesdorf seit Sommer gesperrt
Seit dem Sommer ist mit dem Fußgängertunnel der schnellste Weg zwischen Gleisen und Wiesdorfer City gesperrt. Im Zuge der Erweiterung des Bahnhofs um ein Gleis musste auch der Tunnel verlängert werden, auch neue Fahrstühle sollten installiert werden. Das zerrte an den Nerven vieler Pendelnder: Die Umleitung durch die Unterführung an der Rathenaustraße und über die Ypsilonbrücke ist oftmals beschwerlich und dauert deutlich länger.
Jetzt gibt es zumindest ein vages Datum für die Eröffnung des Fußgängertunnels: „Wir eröffnen die Personenunterführung voraussichtlich Mitte Januar“, teilt ein Bahnsprecher auf Anfrage mit: „Die Arbeiten sind weit fortgeschritten. Witterungsbedingt hat es für eine Öffnung vor Weihnachten leider nicht mehr gereicht.“
Alles zum Thema Deutsche Bahn
- Deutsche Bahn Zertrümmerte Scheiben nach Vandalismus-Vorfall am Bahnhof Sindorf in Kerpen
- Ein Leichtverletzter Schnee bremst den Verkehr in Oberberg aus – Gelenkbus bleibt stecken
- RB25 betroffen Lkw drohte in Gummersbach auf Gleis zu stürzen – Bahn fährt wieder, Brücke nicht beschädigt
- Wintereinbruch Glatteis und Schnee bringen Flüge, Auto- und Bahnverkehr durcheinander
- Fahrplanänderungen Bahn sperrt ab Januar zwei Strecken im Kreis Euskirchen
- Zugverkehr Gut jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn 2024 verspätet
- Bauwerk Warum Ehrenamtler im Tunnel unter der Erpeler Ley Löcher in den Beton bohren
Während diese Nachricht viele Fußgängerinnen und Fußgänger freuen wird, ist ein vollständiges Ende der Bauarbeiten am Bahnhof noch weit entfernt. Voraussichtlich im August 2023 sollen sie abgeschlossen sein, dann also das neue Gleis für den Rhein-Ruhr-Express liegen und die S6 nach über einem Jahr Abwesenheit wieder Leverkusen-Mitte anfahren. Diesen Zeitpunkt bestätigt der Bahnsprecher, die Arbeiten würden dann tatsächlich im ursprünglich angepeilten Zeitrahmen abgeschlossen. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun.
Bahnhof Leverkusen-Mitte: Auch das S-Bahn-Gleis wird erneuert
„Wir haben in Leverkusen in den letzten Monaten die Grundlagen gelegt, damit der eigentliche Gleisbau im Januar starten kann“, sagt der Sprecher. Zunächst sei mit dem Rückbau begonnen worden. „In Leverkusen erneuern wir fast komplett das bereits bisher bestehende S-Bahngleis mit. Zudem mussten alle Anlagen zurückgebaut werden, die in der Flucht des neuen Gleises liegen“, erläutert er. Dazu gehörten beispielsweise 130 Oberleitungsmaste.
„Außerdem haben wir den Untergrund für das neue Gleis vorbereitet. Hierzu musste auch der Bahndamm angeschüttet werden sowie mehrere Stützwände gebaut werden. Dies ist dort der Fall, wo kein Platz für eine Böschung vorhanden ist, beispielsweise im Bereich der Heinrich-von-Stephan-Straße“, sagt der Bahnsprecher. Zudem seien zwei neue Brücken und zwei Fußgängerunterführungen bereits fertiggestellt worden. „Die Bauwerke an der Windthorststraße, an der Dhünn sowie an der Rathenaustraße sind noch nicht ganz fertig, sind aber weit vorangeschritten“, sagte der Deutsche-Bahn-Mann. Der neue Bahnsteig steht bereits und neben dem fertigen Tunnel sei der geplante zweite Zugang zum S-Bahn-Gleis ist „fast fertig“, heißt es.
2023 beginnt der Bau des neuen Gleises in Leverkusen
2023 müssen nun die verbleibenden Brücken fertiggestellt werden. „Außerdem beginnt dann der eigentliche Gleisbau“, sagt der Sprecher. „Es folgen noch Oberleitung und die Leit- und Sicherungstechnik. Zudem müssen die Schallschutzwände auf der Westseite fertiggestellt werden und am Bahnhof fehlt noch der Feinschliff, wie Bahnsteigausstattung und das Dach auf dem S-Bahn Bahnsteig.“
Damit der Zeitplan bis August 2023 eingehalten werden kann, arbeiten nach Bahn-Angaben bis zu rund 150 Personen täglich auf der Baustelle. Dazu gehören neben den Angestellten von Baufirmen auch Sicherungsposten, Baulogistiker und Fachpersonal der Bauüberwachung.
„Wir arbeiten in der Regel im Zwei-Schicht-Betrieb und – lediglich bedarfsabhängig – in der Nacht“, sagt der Bahnsprecher. Das komme vor allem den Anwohnerinnen und Anwohnern zugute, die sehr nah am Gleis wohnen. Erforderlich wurden Nachtarbeiten an der vor der Vollendung stehenden Brückenbaustelle Rathenaustraße, so der Sprecher, „wo wir gemeinsam mit der Stadt entschieden haben, nachts zu arbeiten, um den Busverkehr und den Weihnachtsverkehr in Richtung City tagsüber aufrechtzuerhalten“.