Was geht hier? Am Samstag ließen sich junge Leute zu einem Studium in der Manforter SRH-Hochschule beraten.
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Leverkusen – Der Corona-Effekt in einer Hochschule? Lars Meierling braucht nur einen Satz, um ihn zu beschreiben. „Uns ist viel weggebrochen“, sagt der Rektor der SRH-Hochschule. Was daran liegt, dass die private Einrichtung, die vor gut eineinhalb Jahren im Manforter Innovationspark ihren „Campus Rheinland“ eröffnet hat, stark auf ausländische Studierende setzt. Ein Drittel soll es sein; die Zielmarke liegt gar bei ungefähr der Hälfte. Der Bildungskonzern, zu dem eine ganze Reihe Hochschulen gehören, setzt auf Expansion, da sind Reisebeschränkungen natürlich nicht zuträglich.
110 Studierende treffen sich derzeit im IP 11, dem ebenfalls ziemlich neuen Bürogebäude an der Marie-Curie-Straße. Ob’s bei diesem Standort bleibt? Meierling mag das nicht garantieren, obwohl die Bedingungen für die Studis ziemlich traumhaft sind. Alles neu, eher kleine Räume für kleine Gruppen. Das Klischee von der schicken Privat-Uni, hier scheint es Wirklichkeit zu sein.
Vielleicht doch Opladen?
Trotzdem sei erwogen worden, sich zum nun endlich werdenden Campus Opladen zu verändern, berichtet Lars Meierling. Man habe die Nähe zur Kölner TH gesucht, aber den Plan dann doch wieder verworfen. Nicht, weil man die öffentlich finanzierte Konkurrenz fürchtete – „uns war das zu teuer“, so der Rektor. Was das Bildungsangebot angeht, gibt es auch keine Reibungspunkte: Die SRH setzt auf speziell konzipierte Studiengänge wie Lieferkettenmanagement oder Arbeits- und Organisationspsychologie.
Sabrina Krauss lehrt Arbeits- und Organisationspsychologie.
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Letztere ist die Domäne von Sabrina Krauss. Die Professorin leitet den Campus Leverkusen, steht also vorne, als es am Samstag darum geht, das Haus und seine Studiengänge jungen Interessenten vorzustellen. Ganz locker, beim Frühstück, wenn auch auf Abstand. „Wir sind das Start-up unter den Hochschulen“, sagt die Psychologin. Und mit Blick auf das Lehrangebot: „Wir sind nah am Markt.“ Was auch auf das Lehrpersonal zutrifft. Krauss arbeitet nebenbei noch frei als Psychologin im unternehmerischen Umfeld. Was ihrer Hochschule und ihren Studenten immer mal wieder Aufträge aus der Wirklichkeit beschert, keine theoretischen Konstrukte.
Geht's voran im Job oder nicht?
Deshalb kann die Professorin sehr anschaulich erklären, was Arbeits- und Organisationspsychologen zu tun haben. Zum Beispiel dafür sorgen, dass Stellen nicht nach dem Nasenfaktor besetzt werden, Vitamin B nicht die entscheidende Rolle spielt. Natürlich: „Man trifft Entscheidungen über Karrierewege.“ Deshalb brauche man valide Beurteilungskriterien. Wie „geeichte Fragebögen. Die sind unser Metermaß“, so beschreibt es die Psychologin.
Arbeits- und Organisationspsychologie – „A und O“ kürzt Krauss das ab – ist aber nicht nur Headhunting. Sondern oft auch eine Hilfe, Abteilungen so aufzustellen, dass die Leistung stimmt. Und sich am besten alle gut fühlen. Dass das wichtig ist in einer Arbeitswelt, in der sich immer mehr immer schneller verändert, werde in vielen Unternehmen immer besser wahrgenommen, sagt Krauss. Was gut ist für ihre Absolventinnen und Absolventen. Immer wieder komme es vor, dass ihre Studis aus der Hochschule weg direkt in ein Unternehmen wechseln, die Frage, ob Bachelor oder Master-Abschluss auf diese Weise beantwortet wird.
Auch mit Sabrina Krauss kann man über die Corona-Effekte sprechen. Die Psychologin aber macht sich eher Gedanken über Impfgegner und wie man es schafft, diese Leute wieder in die Gesellschaft zurück zu holen. Auf deren Selbstabgrenzung mit Ausgrenzung zu antworten, sei sicher nicht das richtige Mittel.www.srh-hochschule-nrw.de