Leverkusen – Das kann passieren, wenn man seine Chemielehrerin „supercool“ findet: Am Ende wird man Chef des Chempark. Wenigstens für einen Tag. Erik John ist das so passiert. Der 16-Jährige besucht das Werner-Heisenberg-Gymnasium und findet nicht nur seine Lehrerin cool, sondern auch das Fach. Nebenbei „interessiere ich mich für Management“, sagt er. Also hat er sich für die Aktion „Meine Position ist spitze“ beworben. Die wurde vom regionalen Branchenverband Chem-Cologne erfunden, um die Industrie und ihre Jobs bekannter zu machen bei jungen Leuten.
Currenta ist seit dem Beginn vor fünf Jahren dabei, und daran soll sich auch nichts ändern, sagt Lars Friedrich am Mittwochnachmittag. Da neigt sich ein Arbeitstag dem Ende zu, an dem der echte Chempark-Chef seinem jungen Begleiter einen Eindruck vermittelt hat, was so zu tun ist in dieser Position. Oder zu lassen: „Nicht im Weg stehen.“
Echter Einsatz der Feuerwehr
Das muss Friedrich seinem Schützling am Vormittag ans Herz legen. Da entwickelt sich die Visite der Sicherheitszentrale und bei der Werkfeuerwehr, in deren Wache der Chempark-Chef seit einiger Zeit sein Büro hat, von einer Übung zu einem echten Einsatz, der sogar in die Kategorie zwei hochgestuft wird: Der Einsatzleiter bestellt Feuerwehrleute dazu, nachdem ein Brandmelder Alarm geschlagen hat.
Am Ende ist es nichts, wie meistens im Chempark. Aber weil ein paar Feuerwehrautos losrasen, gibt es von Friedrich die Ansage zu Erik Johns persönlicher Sicherheit.
Bloß keine Terminüberschneidungen
Was gibt es noch? John vertieft sich in den Kalender des Chempark-Chefs und sieht zu, dass es keine Termin-Überschneidungen gibt. „Zeitmanagement ist wichtig“, sieht der Schüler. Außerdem muss er ein Kamera-Training absolvieren, das der überhaupt nicht schüchterne junge Mann erstaunlich anstrengend findet: Blackout vor laufender Kamera.
Zwölf Spitzenjobs
Acht Unternehmen aus der Kölner Region beteiligen sich dieses Jahr an der Aktion „Meine Position ist spitze“. Sie bieten Schülern ab 16 Jahren zwölf leitende Jobs an. Bewerben kann man sich jeweils bis Anfang Juni. (tk)
www.chemcologne.de
Gut aus der Affäre gezogen habe sich der Chef für einen Tag aber schon, bescheinigt ihm Öffentlichkeitsarbeiter Timo Krupp. Vergleichsweise angenehm ist das Mittagessen im Erholungshaus. Eine gute Kantine gehört auch zur Visitenkarte eines Unternehmens. Das lässt sich an Erik Johns Kommentar erkennen.
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Dem offiziellen Pressetermin folgt eine Abschlussbesprechung zwischen Erik John und Lars Friedrich. Zwischendurch hat sich der Schüler im Chempunkt umgeschaut, Currentas Nachbarschaftsbüro. Dort hat er auch eine echte Entscheidung zu treffen: Wem spendet die Firma 500 Euro? Erik entscheidet sich für den Tierschutzverein – an der Spendenübergabe soll der Chef für einen Tag demnächst noch teilnehmen. Man sieht sich eben immer zweimal.