Bunt, kreativ und einzigartigDas FachWerk bietet Handgemachtes aus der Region
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Der Laden Das FachWerk von Angelika Huth bietet individuelle Produkte aus der Umgebung.
In ihren Mietfächern findet sich nur Handgemachtes aus der Region, denn hier reichen sich Kreativität und Nachhaltigkeit die Hand.
Neu in ihrem Sortiment ist die Opladen-Tasche – Eine Tasche so bunt wie der Stadtteil selbst.
Opladen – „Vier Wochen zu schließen während des Lockdowns, das war schon eine schwierige Zeit.“ Angelika Huth steht hinter der Plexiglasscheibe, die sie auf ihrem Verkaufstresen aufgebaut hat. „Auf der anderen Seite habe ich aber auch große Unterstützung von meinen Stammkunden erfahren“, erzählt sie weiter. Vor fünf Jahren hat Huth den Laden „Das FachWerk“ mit einem ganz besonderen Konzept in Opladen eröffnet, denn verkauft wird ausschließlich regional Produziertes, in den meisten Fällen handgemacht, in jedem Fall bunt, kreativ und einzigartig.
Nur Ware aus Deutschland
Neben ihren selbst gefertigten Schmuck- und Strickaccessoires vermietet Huth Regalfächer an Kunsthandwerkende aus Deutschland. Dort können sie ihre Werke ausstellen und verkaufen. Auch von regionalen Herstellern kauft Huth Waren ein, die Voraussetzung ist jedoch stets: „Die Ware muss in Deutschland gefertigt sein!“ Darauf legt die kreative Ladeninhaberin Wert.
Und so findet sich allerlei in dem Laden an der Kölner Straße, jedes Regalfach eine eigene kleine Welt zum Entdecken. Filigraner Schmuck, gefertigt aus Treibholz, das in Köln ans Rheinufer gespült wurde, oder Taschen, bedruckt mit den Fotografien einer Kölner Künstlerin. Auch das Ausmalbuch „Buntes Leverkusen“ von Myria Stricker gibt es hier. Ein weiteres Fach hat sich die „UpSchneiderei“ gemietet, ein Projekt der Diakonie. Aus nicht mehr tragbarer Kleidung werden hier kurzerhand neue Dinge genäht – ob Taschen, Kissenbezüge oder aber wiederverwendbare Kaffeefilter.
Opladen-Taschen: „So bunt und individuell, wie der Stadtteil selbst“
Neu im Sortiment sind die Opladen-Taschen in verschiedenen Größen und Formen, bedruckt mit einer bunt-leuchtenden Skyline Opladens. „Die Opladen-Skyline habe ich selbst zusammen mit einer Opladener Grafikerin entworfen“, so Huth, und weiter: „Mir war wichtig, dass sie so bunt und individuell, wie der Stadtteil selbst ist.“
Besonders ist Angelika Huths Laden auch, weil jeder Gegenstand in ihren Regalen eine eigene Geschichte erzählt. Die Inhaberin kennt sie alle: „Ich liebe diese Geschichten und sauge sie auf, wie ein Schwamm. Oft sagen Kunden auch: Das hört sich ja an, als hätten Sie alles hier selbst gemacht.“ Genau das sei es, was viele Kunden schätzten.
Mehr Wertschätung für Marken als für Handgemachtes
Während sie spricht, fahren Huths Finger behutsam über ausgestellte Ware, stellen Umgefallenes wieder auf, rücken Schiefes wieder gerade. „Mit meinen Produkten erreiche ich natürlich nicht den Normalverbraucher, es ist schon eine besondere Zielgruppe, die herkommt“, sagt sie. Menschen, die auf Dinge wie Nachhaltigkeit achten und die achten. „Das sind nicht nur junge Menschen, auch viele Frauen in meinem Alter kommen hier einkaufen, die in den vergangenen Jahren ein Bewusstsein für solche Dinge entwickelt haben, oder auch viele junge Mütter.“
Doch seit das Geschäft nach dem Lockdown wieder geöffnet habe, kämen auch viele neue Kunden. „Ich glaube, dass die Menschen in den vier Wochen gesehen haben, wie es ist, wenn alle Läden zu haben und realisieren: »Wenn wir jetzt den Einzelhandel nicht unterstützen, die vielen kleinen Geschäfte – dann sind die weg«“, vermutet Huth. Dennoch beschwerten sich viele über die Preise in ihrem Laden. „Steht ein Markenname auf einem Produkt, sind die Leute auf einmal bereit, horrende Preise dafür zu zahlen. Selbst wenn die Waren in China produziert wurden. Aber bei tatsächlich regional gefertigten, handgemachten Produkten sind ihnen die Preise plötzlich zu teuer.“