Offenbar ist sich die Stadtverwaltung mit Blick auf die neue Feuerwache schon mit mehreren privaten Grundstückseigentümern einig geworden.
Neue Feuerwache LeverkusenGrundstückskauf ist schon beschlossen – Planung fehlt bislang
Die Verwaltung möchte die Feuer- und Rettungswache „Auf den Heunen“ auf den Feldern an der Solinger Straße mit aller Macht durchsetzen. Bisher gibt es vom Rat zwar lediglich einen Beschluss für eine technisch-planerische Machbarkeitsstudie, dennoch wurden bereits jetzt Grundstückskäufe im Landschaftsschutzgebiet beschlossen – und das nicht gerade zu Schnäppchenpreisen.
Es geht um insgesamt fast 12.000 Quadratmeter Äcker und Wiesen südlich der Solinger Straße. Ein derzeit üblicher Preis für solches Land wären 3,30 Euro je Quadratmeter. Leverkusener Politik und Stadtverwaltung sind bereit, 20 Euro für jeden Quadratmeter zu zahlen, also in etwa das Sechsfache.
Sollte sich der Plan mit der Feuer- und Rettungswache Auf den Heunen aus irgendeinem Grund später doch nicht durchführen lassen, hätte die Verwaltung 200.000 Euro zu viel hingeblättert. Doch davon gehen die Planer offenbar nicht aus. Vom Wirtschaftlichkeitsgebot, das die Gemeindeordnung Städten auferlegt, fühlt man sich in Leverkusen in diesem Fall befreit, denn mit dem Grunderwerb komme man einer bedeutenden Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge nach, der Kaufpreis sei zu akzeptieren, heißt es in einer nicht-öffentlichen Unterlage, die dem „Leverkusener Anzeiger“ vorliegt.
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Stadtrat stimmte mit großer Mehrheit zu
Die Felder liegen zwar im Außenbereich und sind laut Baugesetzbuch von Bebauung freizuhalten, aber auch davon fühlt sich die Stadt entbunden, weil der Bau einer Feuerwache ein besonderes öffentliches Interesse darstelle, schreiben die Bodengutachter. Später will man die heute unter Landschaftsschutz stehenden Grundstücke in eine „Gemeinbedarfsfläche mit Zweckbestimmung Feuerwehr“ umwidmen und so Baurecht schaffen.
Die betreffenden Felder liegen mitten in der einzigen nächtlichen Kaltluftleitbahn für das nördliche Rheindorf. Der Kauf wurde im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung mit wenigen Gegenstimmen, wie zu hören ist von der Klimaliste und Opladen Plus, am 13. Februar mit großer politischer Mehrheit beschlossen.
Angegliedert an die Feuerwache will die Stadt auf dem Grundstück auch die Wagenwerkstatt der TBL (Technische Betriebe Leverkusen) neu bauen. Faktisch hieße das, Gewerbe ins Landschaftsschutzgebiet umzusiedeln. Dazu könnten noch einige planerische Klimmzüge nötig sein.
Verwaltung sieht Probleme bei alternativem Standort
Der Druck, den sich die Verwaltung selbst mit dem schnellen Kauf von fast 12.000 Quadratmetern Ackerlands jetzt aufbaut, weil sie sich auf den Standort Auf den Heunen versteift, sei unnötig, finden Kritiker. Immer noch gibt es theoretisch Alternativen, die aber von der Verwaltung kleingeredet werden: Das Gleisdreieck südlich der Fixheider Straße in Opladen ist zwar auch eine Grünfläche mit höchster thermischer Ausgleichsfunktion.
Da wäre aber Platz für Feuerwehr und Gewerbe. Allerdings ist der Anschluss des Geländes an die Fixheider Straße nicht einfach zu machen. Und der Umgang mit einer Altlast (Bauschutt, Schlacken und Aschen und Säureharze der ehemaligen Firma Pintsch-Öl) im Gleisdreieck sei schwierig, schrieb die Verwaltung in einem Papier.