Leverkusen – Die Grünen haben sich inzwischen zu einer Haltung durchgerungen. Und so den Weg geebnet für die Planung der neuen Feuerwache Nord neben der Autobahn 3.
Mit ihren und Stimmen unter anderem aus CDU und SPD brachte der Stadtrat am Montagabend die weitere Planung des Ersatzbaus unter anderem für die alte Opladener Wache an der Kanalstraße auf den Weg. Die Grünen sehen die neue Opladener Feuerwache jetzt auch „Auf den Heunen“, verbinden aber die Zustimmung zum Bau im Landschaftsschutzgebiet mit zwei Bedingungen: Es soll dort so wenig Fläche wie möglich versiegelt werden. Und: Was dort bebaut wird, muss an anderer Stelle in der Stadt wieder entsiegelt werden – mindestens in der gleichen Größenordnung.
FDP und Klimaliste nicht überzeugt
Doch weder für die FDP noch für die Klimaliste sind die neuen Bedingungen Grund genug, das Feld im Westen der A 3 zu bebauen. FDP-Fraktionschefin Monika Ballin-Meyer-Ahrens sah einen „Scheinantrag, um die Pläne der Grünen-Baudezernentin nicht torpedieren zu müssen“. Und Benedikt Rees verwies auf das Gebot im Baugesetz, weitere Versiegelung von Flächen immer zu kompensieren. Die Grünen forderten also nur Selbstverständlichkeiten. Für ihn ist die Planung der neuen Feuerwache Nord „eine schallende Ohrfeige für die Mitarbeiter der Umweltverwaltung“ – was Dezernent Alexander Lünenbach allerdings verneinte: Bei der Standortsuche hätten „die Umweltbelange von vornherein im Fokus gestanden. Hier wird nicht leichtfertig ein Stück Land geopfert.“
Lünenbach kann dem Grünen-Antrag durchaus etwas abgewinnen. Er sieht darin die Verpflichtung, Ersatzflächen, die für die neue Wache entsiegelt werden müssen, „von vornherein festzulegen“, den Ausgleich also konkret zu machen. Leverkusens Umweltdezernent stellte außerdem in Abrede, dass es bei der Standortsuche für die neue Feuerwache einen Streit zwischen Umwelt- und Baudezernat gebe – so wie bei der geplanten und gescheiterten Öko-Siedlung am Bohofsweg.
Feuerwehrautos tagelang in Reparatur
Andrea Deppe wies darauf hin, dass auch die Bezirksregierung beim Standort mitgehen und den Landschaftsschutz aufheben würde. Die Baudezernentin, zu deren Ressort auch die Feuerwehr gehört, warb am Montagabend auch noch einmal für eine Werkstatt an der neuen Wache. Früher hätten Feuerwehrfahrzeuge bei den Technischen Betrieben in der Fixheide gewartet werden können. Dort sei auch Platz für Reparaturen gewesen, für die üblicherweise Spezialisten der Hersteller an den Einsatzort reisen.
Weil die TBL ein Stück Land an ein Unternehmen abgeben musste, gehe das seit geraumer Zeit nicht mehr, erklärte Deppe. Der Effekt: Manche Autos müssten für Reparaturen nach Süddeutschland zum Hersteller gebracht werden. Dadurch fielen sie tagelang aus.
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Die Alternativ-Standorte im Fixheider Gleisdreieck oder gar über der A 3 bereiten der Baudezernentin erhebliche Bauchschmerzen. Für den Bau einer Feuerwache dort müsste die Stadtverwaltung mit der Autobahn-GmbH zusammenarbeiten. „Ich kann Ihnen nur dringend davon abraten“, redete Deppe den Politikern ins Gewissen. Das musste sie am Ende aber nur noch einer Minderheit. Die neue Feuerwache Nord im Landschaftsschutzgebiet hat die erste Hürde genommen.