Fußgängerzone OpladenLeverkusens Politiker fordern Sondersitzung zum ehemaligen „Deycks“

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Blick auf das ehemalige Deycks

Der gläserne Bau in Opladen steht leer, die Stadt will ihn sanieren und neu verpachten.

Abreißen oder Renovieren? Die Bezirksvertreter wollten Zahlen sehen, die lagen aber nicht vor.

Die Stadtverwaltung will das Restaurantgebäude inmitten der Opladener Fußgängerzone nicht abreißen lassen. Ein entsprechender Bürgerantrag war in der Bezirksvertretung II eingegangen, anstelle des aktuell leerstehenden Baus solle ein „Platz mit Bänken und dem gewünschten Trinkwasserspender“ errichtet werden, wünscht der Antragssteller. Der gläserne Bau, der zuletzt unter dem Namen „Deycks“ betrieben wurde, stehe zwar aktuell leer, bestätigt die Stadtverwaltung in einer Stellungnahme. Das liege aber nicht an mangelndem Interesse von Pächterseite, ganz im Gegenteil.

Deycks in Opladen steht leer.

Deycks in Opladen steht leer.

„Aktuell gibt es bereits Interessensbekundungen von potenziellen Pächtern“, schreibt die Stadtverwaltung – und das, obwohl noch keine „proaktive Vermarktung“ gestartet wurde. Nach dem Auszug des letzten Betreibers sollen demnächst in dem Gebäude notwendige Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. „Dieses Interesse bestärkt uns in unseren Bemühungen, das Gebäude weiter zu verpachten und Pachteinnahmen zu generieren“, erklärt die Stadt als Eigentümerin des Gebäudes.

Das allerdings ist den Politikern der Bezirksvertretung zu wenig Erklärung. Stefan Pausch (Grüne) und Carolin Pötzsch (CDU) legten einen ganzen Katalog an Fragen vor, die sie vor einer Entscheidung beantwortet haben wollen: Was hat die Stadt für den Erwerb des Gebäudes bezahlt? Wie hoch sind die Sanierungskosten? Welche laufenden Kosten fallen an und wie hoch sind die zu erwartenden Pachteinnahmen?

Zahlen liegen nicht vor

Das allerdings kann die Bauverwaltung aus dem Stand in der Sitzung nicht beantworten. „Ich empfehle dringen, dass sie jemanden suchen, der die Zahlen bis zum Nicht-Öffentlichen Teil raussuchen kann“, sagt Pausch. Eine Vertagung in den nächsten Turnus nach den Sommerferien sei „nicht darstellbar“, bekräftigt auch Matthias Itzwert (CDU). Bis dahin habe die Stadt längst mit der Sanierung begonnen. Die Zahlen noch am Abend zu besorgen, ist allerdings ebenso wenig darstellbar. Die zuständige Kollegin in der Buchhaltung sei in Urlaub, das brauche schon einen gewissen Vorlauf.

Die Bezirksvertreter beschließen daraufhin, das Thema in eine Sondersitzung zu vertagen, die stattfinden soll, sobald die Zahlen vorliegen, auf jeden Fall aber vor den am 6. Juli beginnenden Sommerferien. Eine Debatte zum Thema fand daraufhin nicht mehr statt, der Antrag ist auch nicht zur Beratung in anderen Ausschüssen vorgesehen.

Bei dem Wunsch nach Erhalt des Restaurants spielen laut Stadtverwaltung nicht nur die erwarteten Einnahmen eine Rolle, der gastronomische Betrieb trage auch zur Bereicherung der Opladener Innenstadt bei. Die Vehemenz, mit der die Bezirksvertreter die schnelle Vorlage der Zahlen und eine Sondersitzung fordern, lässt darauf schließen, dass sie einer Aufgabe des Gebäudes nicht grundsätzlich abgeneigt sind.

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