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WiesdorfPolizei nimmt zwei Leverkusener fest – Material zum Bombenbau bestellt

Lesezeit 2 Minuten
Zugriff wegen des verdachts einer Bombenbauerin, die an der rathenaustraße in einer Wohnung lebt. Foto: Ralf Krieger

Wegen eines Zugriffs in der Wohnung einer Frau, die Chemikalien zum Bombenbau im Internet eingekauft hatte, war die Rathenenaustraße am Freitag stundenlang gesperrt.

Die Polizei hat in Opladen eine junge Frau festgenommen. Sie soll sich im Internet Material zum Bombenbau bestellt haben.

Großeinsatz der Polizei in Wiesdorf: Die Beamten haben auf der Rathenaustraße am Freitagnachmittag die Wohnung einer jungen Frau aufgebrochen. Ein Einsatzkommando hatte die 26-Jährige zuvor gegen 13.30 Uhr in Opladen festgenommen. Sie wurde dabei nicht verletzt. Nach Angaben der Polizei soll sie sich im Internet Chemikalien bestellt haben, aus denen Bomben gebaut werden könnten.

Man habe „Hinweise erhalten“ – woher, blieb Ermittlungsgeheimnis. Im Haus an der Rathenaustraße soll aber kein Sprengstoff gefunden worden sein. Die Ermittlungen dürften somit nicht abgeschlossen sein.

Zugriff wegen des verdachts einer Bombenbauerin, die an der rathenaustraße in einer Wohnung lebt. Foto: Ralf Krieger

Einsatzkräfte halten sich bereit.

Spezialkräfte des Landeskriminalamtes verschafften sich am Freitag Zutritt zu der Wohnung der 26-Jährigen, um sie zu durchsuchen. Die Nachbarn durften wegen der möglichen Explosionsgefahr nicht in ihre Wohnungen. Um welche Chemikalien es sich handelt, blieb unklar, das teilte die Polizei nicht mit. Das gesamte Wohngebäude wurde evakuiert. Aus Sicherheitsgründen könne es zur Räumung angrenzender Wohnhäuser kommen, so die Polizei weiter. Daher hielten sich zahlreiche Einsatzkräfte in den Mannschaftswagen bereit.

Leverkusen: Rathenaustraße zeitweise gesperrt

Die Rathenaustraße war während des Einsatzes zwischen Haberstraße und Konrad-Adenauer-Platz gesperrt, Autos wurden durch die Kolonie III und das Wohngebiet nördlich der Rathenaustraße umgeleitet. Die Straße wurde um kurz vor 17 Uhr wieder freigegeben. Vor dem Wohngebäude machte sich ein Bombenentschärfungskommando bereit für einen möglichen Einsatz.

Zugriff wegen des verdachts einer Bombenbauerin, die an der rathenaustraße in einer Wohnung lebt. Foto: Ralf Krieger

Der Verkehr wurde umgeleitet.

Nach Angaben aus Polizeikreisen gibt es bislang weder Hinweise auf einen islamistischen Tathintergrund noch auf Rechtsextremismus. Das mögliche Motiv der Frau ist offen. Die Polizei beschrieb die Festgenommene als Deutsche, die früher einmal wegen eines Betrugsdelikts polizeilich in Erscheinung getreten ist, aber nicht in extremistischen oder terroristischen Zusammenhängen.

Zugriff wegen des verdachts einer Bombenbauerin, die an der rathenaustraße in einer Wohnung lebt. Foto: Ralf Krieger

Der Bombenentschärfer vom Landeskriminalamt musste wohl nicht tätig werden.

Der Einsatz war ursprünglich für den Donnerstagabend anberaumt worden, schon da hatten sich auf der Bismarckstraße eine Menge Einsatzkräfte bereitgehalten. Weshalb der Zugriff auf den Freitag verlegt wurde, teilte die Polizei nicht mit.

Am Freitagabend meldete die Polizei dann, dass sie neben der Frau einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen habe: einen 21-jährigen Familienangehörigen. Auch er wohne in der Wohnung an der Rathenaustraße. Am Abend konnten die anderen Bewohnerinnen und Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. (mit nip)