Leverkusen – Wie viele andere Parteien zuvor, so erlebten nun auch die Grünen aus Leverkusen ihre ganz persönliche Viral-Premiere: Aufgrund der Corona-Pandemie trafen sie sich zur Mitgliederversammlung erstmals im Internet. Anstelle von runden Tischen und engem Beieinandersitzen gab es nun den Abstandsblick auf kleine Bildschirm-Kacheln.
Entscheidungen getroffen wurden trotzdem. Anstatt die Hand zur Abstimmung zu heben tut es eben auch ein Klick daheim via Computermaus auf den Namen des Wunschkandidaten oder der Wunschkandidatin. Zum Beispiel, wenn es um die Wahl des Parteivorstandes geht.
Zwei Frauen als Doppelspitze
Den werden in den kommenden zwei Jahren zwei Frauen bilden: Anja Boenke und Rupy David. Boenke (Jahrgang 1979) war bereits im Vorstand. Für den nun freiwillig ausgeschiedenen Fabian Hantke rückt die 32-jährige Rupy David nach. Sie war bislang Beisitzerin. David ist Mitarbeiterin des Landtages und Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Sport, wohnt mit Familie in Opladen und betonte, den Fokus unter anderem auf Leverkusenerinnen und Leverkusener mit Migrationshintergrund legen zu wollen.“
Einen solchen hat sie selber: Nachdem sie mit ihrer Familie nach Deutschland geflüchtet war, besaß sie bis zum Alter von 16 Jahren keinen Aufenthaltsstatus in Deutschland. „Ich war jeden Tag in Gefahr, abgeschoben zu werden“. Sie habe jedoch „viel Solidarität erfahren“, was sie schließlich auch zu den Grünen als „Partei der Menschenrechte“ gebracht habe. Nun wolle sie diese Erfahrung wiederum anderen zugute kommen lassen.
Nyke Slawik wird Bundesdelegierte
Als Beisitzerin und Beisitzer bestätigt wurden Irina Prüm und Ozan Ali Yakincan. Der alte und neue Kassierer ist Michael Hill. Nyke Slawik wurde zur neuen Delegierten der Leverkusener Grünen für die Bundesdelegiertenkonferenz gewählt, wird also zukünftig versuchen, noch mehr Einfluss auf die Bundespolitik der Partei zu nehmen.
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Sie kandidiert bereits auf dem vorderen Platz der Landesliste für den Bundestag. Ihre Vertreterin für die Bundesdelegiertenkonferenz ist Roswitha Arnold, die Slawik jede Unterstützung zusicherte und ankündigte, ob ihrer Erfahrung Kontakte zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen.
Budget für 2021
Neben den Vorstandswahlen legten die Mitglieder der Grünen auch fest, mit welchem Budget sie das Jahr 2021 bestreiten wollen beziehungsweise: für welche Projekte welche Beträge eingeplant werden. Den größten Poste macht erwartungsgemäß der Bundestagswahlkampf aus: Hierfür veranschlagen die Leverkusener Grünen mindestens 20 000 Euro sowie eine Reserve über 7000 Euro.
Erhöht werden die Personalkosten – was dem Erfolg bei der Kommunalwahl 2020 und der damit gestiegenen Menge an Mitgliedern in den stadtpolitischen Gremien geschuldet ist. Und: Für die Arbeit der Mitglieder vor allem im Wahlkampf soll – einer grünen Partei entsprechend – ein Lastenfahrrad gekauft werden.