Leverkusen – Sie ist neu in Leverkusen und erweitert mit ihrem Gebiet das Spektrum des Remigius Ärztezentrums in Opladen: Kinderorthopädin Katherina Heck kümmert sich seit wenigen Wochen um verformte Gelenke oder Knochen und den damit einhergehenden Haltungsschäden. Während es bei Orthopäden, die sich um Erwachsene kümmern, häufig um altersbedingten Verschleiß geht, seien es bei Kindern häufig entweder angeborene Schäden oder Haltungsfehler, erzählt die 37-Jährige.
Sie behandele oft eine Hüftdysplasie, sagt sie. Da gibt es Fälle, die bereits bei wenigen Wochen alten Säuglingen auftreten. Wird das früh genug erkannt, muss das Kind für einige Wochen eine Schiene tragen - dafür werden ihm vielleicht Operationen im Erwachsenenalter erspart. Oder eine Prothese mit 20, „eine Katastrophe“, sagt Heck.
Auch Skoliosen, Verdrehungen der Wirbelsäule nennt die Bonnerin als Beispiel. Mit Krankengymnastik oder einem Korsett könne man vielleicht noch gegensteuern. Ziel sei es, „früh genug“ dran zu sein, um Operationen zu vermeiden, betont Heck. Die zweifache Mutter hat ihre Facharztausbildung für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn absolviert und hat sich dann an der Uniklinik Köln zur Kinderorthopädin weitergebildet.
Was ihr noch an der Arbeit mit Kindern gefällt, sind die schnellen Fortschritte, die man sehen kann. Selbst wenn es richtige Gelenkverformungen gebe, helfe oftmals Gymnastik oder ein Gips, dann gehe es nach drei Monaten besser: „Das ist ein schönes Gefühl.“
Weniger Bewegung, mehr Smartphone und Laptop: Dass es mittlerweile mehr Kinder mit Haltungsschäden gibt, kann Katherina Heck so nicht bestätigen. Allerdings sei sie erst „die zweite Instanz“, da Eltern ja meist zuerst mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin Kontakt haben, wenn er oder sie nicht mehr weiterhelfen kann, kommen die Kinder und Jugendliche zu ihr. Cerstin Tschirner, Sprecherin der Kplus-Gruppe, freute sich, mit Katherina Heck „eine der wenigen spezialisierten Kinderorthopädinnen“ gewonnen zu haben. Das MVZ Remigius Ärztezentrum gehört quasi als „normale“ Praxis zur Trägergesellschaft des Krankenhauses und ist auf Orthopädie und Unfallchirurgie spezialisiert.
Das Klinikum in Schlebusch besitzt eine Kindertraumatologie, in der Kinder nach Unfällen behandelt werden, geht es um kinderorthopädische Sachverhalte, werden Kinder und Patienten bis zum 18. Geburtstag stationär in der Klinik für Kinder und Jugendliche aufgenommen, heißt es auf der Webseite. Bei Katherina Heck könnten die kleinen Patientinnen und Patienten auch ambulant behandelt werden, drauf weist Cerstin Tschirner hin.
Unterdessen laufen die Umbauarbeiten am Remigius-Krankenhaus weiter. Im Frühjahr soll der Umzug der Geriatrie vom St.-Josef-Krankenhaus in Wiesdorf nach Opladen abgeschlossen sein. Man liege im Zeitplan, bestätigt Tschirner.