Leverkusen – Pünktlich um 11.11 Uhr an Weiberfastnacht starten in Leverkusen die Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Der „Leverkusener Anzeiger“ begleitet die Streife durch die Schlebuscher Brauchtumszone, die an Weiberfastnacht ja noch überhaupt nicht geöffnet ist.
Wie schon in den vergangenen Jahren wurde diese mit Absperrungen gesichert, dafür waren 25 Kräfte eines privaten Sicherheitsdienstes im Einsatz. Und tatsächlich: Es bleibt sehr ruhig.
Der Lindenplatz bleibt leer
Der als „Brunnen“ bei der Jugend bekannte Lindenplatz ist normalerweise der zentrale Punkt, an dem sich feierfreudige Jugendliche versammeln. Wenige kleine Gruppen passieren den Bereich und die Fußgängerzone, zu Ansammlungen kommt es dabei nicht. Hier und da müssen die Passantinnen und Passanten vom Ordnungsamt auf die noch geltende Maskenpflicht aufmerksam gemacht werden. „Ach heute doch noch“, ist eine Frau verwundert.
Das Ordnungsamt überprüft auch die Einlasskontrollen zu den Karnevals-Kneipen. Im Pfannkuchenhaus und im Herkenrather Hof ist die Stimmung noch verhalten, die Einlasskontrollen sind aber einwandfrei. Trotzdem freut sich Wirtin Slavitzka Lütke über die Jecken, die da sind: „Nun bringt es ja auch nichts, zu Hause zu bleiben und weiter Trübsal zu blasen.“
Ordnungsdienst ist an Karneval unterwegs
Sieben Einsatzkräfte des Ordnungsdienstes zuzüglich sechs aus dem Innendienst sind es, die in den kommenden Tagen in Zweier-Gruppen im Stadtgebiet unterwegs sein werden. „Auch wenn wir von einigen Tagen erwarten, dass sie so ruhig wie heute werden, haben wir für die gesamten Karnevalstage einen Einsatzplan vorbereitet“, erklärt der stellvertretende Leiter des KOD Steffen Franzkowski. Man möchte auf alles vorbereitet sein. Auf der Streife ist ansonsten aber so wenig los, dass die Ordnungshüter sich noch Falschparkern im absoluten Halteverbot widmen können.
Jessica Burbach ist die Leiterin des Ordnungsdienstes und erklärt die Schwerpunkte des Einsatzes: „Neben den Kontrollen der Einlasskontrollen geht es vor allem um OVBs – Ordnungsbehördliche Verstöße, wobei der Jugendschutz höchste Priorität hat.“ Dazu gehörten aber auch die Einhaltung des Glasverbots, Wildpinkeln und Vermüllung.
Eine Gruppe von drei verkleideten Jugendlichen kontrollieren die Kräfte dann auch noch. Genervt aber kooperativ lassen sie sich kontrollieren, bevor sie mit Getränken und großer Musikbox weiter ziehen. Alle sind volljährig, und da sie den Bereich nur passieren, ist alles in Ordnung.
Kein Verdrängungseffekt
Wo es hin geht: „Könnt ihr euch ja denken“, ergänzen sie noch mit einem verschmitzten Blick durch Sonnenbrille, Maske und Mütze. Später entdeckt der Reporter sie wieder im naheliegenden Theodor-Wuppermann-Park, aber es bleibt bei der kleinen Gruppe.
Der von Stadtsprecherin Britta Meyer befürchte „Verdrängungseffekt“ bleibt scheinbar eher aus. Es kommt zu keinen unkontrollierten großen öffentlichen Versammlungen. Viele geben an, zum Feiern nun nach Köln zu fahren, bei einigen wird die Feier wohl auch in den privaten Raum verlagert.