Im Spiegelsaal des Schlosses Morsbroich herrscht gespannte Stille. Zwischen den Spiegeln und Kronleuchtern klingen die ersten Töne der Harfe von Konstanze Jarczyk.
KulturabendIm Schloss Morsbroich trifft Harfe auf Literatur
Ihre sanften Melodien treffen auf die Stimme der Kölner Autorin und Journalistin Anke Ricklefs, Gedichte vorträgt, unter anderem von Rainer Maria Rilke.
Aus der Verbindung von Text und Musik entsteht ein neues, faszinierendes Kunstwerk – so, wie es der Abend verspricht. „Es ist eine Premiere für uns. So ein Kunstwerk der Art ist einzigartig.“ sagt Uta Wagner, die stellvertretende Leiterin der VHS Leverkusen, die den Abend organisiert hat. Die Idee, Literatur und Musik zu kombinieren, sei schnell entstanden und von den Künstlerinnen begeistert aufgenommen worden. „Die beiden haben das Konzept mit Leben gefüllt", sagt Wagner.
Winternacht als Thema
Im Mittelpunkt des Abends steht das Thema „Je kälter die Nacht, desto heller die Sterne“. Texte von Rainer Maria Rilke, Mascha Kaléko und Ulla Hahn und vielen weiteren Autoren beleuchten die Magie von Dunkelheit, Kälte und Stille. Die Autorin, die für den WDR, das ZDF und Stern TV gearbeitet hat, las auch eigene Texte, die sie mit einfühlsamer Stimme lebendig werden lässt.
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Ein Dialog zwischen Kunstformen
Die Musik der Leverkusener Harfenistin Konstanze Jarczyk bildete dazu den perfekten Gegenpart. Mit romantischen Harfenstücken, etwa von Alphonse Hasselmans und Kim Robertson, schaffte sie Klangbilder, die die poetischen Texte ergänzen. Die Zusammenarbeit der beiden Künstlerinnen sei über mehrere Monate gereift. „Sie haben sich oft getroffen und probiert. Die Verbindung von Text und Musik hat sich schnell entwickelt“, sagt Jarczyk.
Von Leverkusen in die Welt
Die Kölnerin Konstanze Jarczyk wurde in Leverkusen geboren. hat früh ihre Liebe zur Musik entdeckt und die Harfe zu ihrem Instrument gemacht. Heute tritt sie europaweit auf, regelmäßig spielt sie mit dem WDR Sinfonieorchester.
„Die Texte und die Musik laden dazu ein, die Augen zu schließen und einfach zu genießen“, beschreibt Wagner den Abend. Das Publikum zeigte sich begeistert von der Symbiose aus Literatur und Harfenklängen.
Mit diesem Kulturabend der Volkshochschule im Schloss Morsbroich hat Leverkusen erneut gezeigt, wie unterschiedlichste Kunstformen zu einem einzigartigen Erlebnis verschmelzen können – ein Abend, der den Winter mit all seiner Kälte und seinem Zauber in den Spiegelsaal gebracht hat.