Am kommenden Wochenende präsentiert Volker Saul seine Kunst im Museum Morsbroich. Saul hat sich in den vergangenen Jahren neu erfunden.
„beiderseits“Leverkusener Kunstverein präsentiert neue Richtung des Kölners Volker Saul

Susanne Wedewer-Pampus, Leiterin des Kunstvereins Leverkusen, neben den Werken des Künstlers Volker Saul.
Copyright: Violetta Gniß
Das Auge muss sich durch Schichtungen, Materialien und Formen hindurcharbeiten bei den Werken, die in der neuen Ausstellung „beiderseits“ zu sehen sind. Dabei bieten die Werke viel Raum für Fantasie und Interpretation. Zum zweiten Mal präsentiert der Kölner Grafiker und Maler Volker Saul seine Kunst in den Räumen des Leverkusener Kunstvereins im Schloss Morsbroich.
Dort war er bereits 2020 mit einer Videoarbeit zu sehen, die zwei Jahre später im Leopold-Hoesch-Museum in Düren ausgestellt wurde. Seine neuen Werke seien anders als das, was man bisher von Saul kennen würde, sagt Susanne Wedewer-Pampus, Leiterin des Kunstvereins Leverkusen. „Es ist sehr viel, sehr bunt“, sagt sie, dabei habe man den Künstler bisher für seine „kontrollierte, exakte und klare Bildsprache“ gekannt. Dieser Stil ist auch in der Ausstellung vertreten, die neue Richtung kommt hinzu, daher auch der Name: beiderseits.
Leverkusener Kunstverein präsentiert Kunst ohne Rahmen
Und noch etwas ist neu: Susanne Wedewer-Pampus erzählt, sie habe Saul überreden können, einige Werke ohne Rahmen auszustellen. Der Eindruck, der dadurch entstehe, sei einzigartig: „Die Wand übernimmt die Schichtung, die das Papier sonst übernimmt. Die Arbeiten bleiben jetzt nicht in ihrer Komposition, sondern werden räumlich, sie brechen aus“, so Susanne Wedewer-Pampus.
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Sie ist begeistert davon, erneut Werke von Volker Saul im Schloss Morsbroich ausstellen zu können. „Er schickt dich wirklich auf eine Wanderung durch die Schichtungen“, so Wedewer-Pampus. Schon seit Jahren arbeite Saul mit Papieren verschiedener Qualitäten, die er in Schichten zu unterschiedlichen Kompositionen zusammenfüge. Das sei nach wie vor gleich geblieben. „Früher kannte man kontrollierte Scherenschnitte von ihm, ich habe das Gefühl, jetzt gibt er immer so Durchbrüche“, meint die Leiterin des Kunstvereins.
Diese „Durchbrüche“ würden eine unglaubliche Lebendigkeit und Kraft ausstrahlen, findet sie und ist gespannt darauf, was die Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber aus Sauls Werken herausinterpretieren. Immerhin ist sie überzeugt: „Abstraktion gibt ganz andere Möglichkeiten des Dialogs. schließlich geht es darum: Wielange kann ich ein Gespräch mit dem Betrachter führen? Das ist ein Qualitätsmerkmal von Künstlern, mit denen wir arbeiten.“
„Open Space“-Veranstaltung nur für ein Wochenende geöffnet
Die Ausstellung von Sauls Werken ist Teil der Veranstaltungsreihe „Open Space“. Die Reihe soll Künstlerinnen und Künstlern, die sich gerne ausprobieren möchten, ein Sprungbrett bieten. Für den Kunstverein bringe diese Form der Ausstellung vor allem eine bestimmte Flexibilität mit sich, erklärt Susanne Wedewer-Pampus. Immerhin müsste sich das Organsiationsteam nicht um Anträge zur Finanzierung kümmern, denn „Open Space“-Veranstaltungen laufen nur über ein Wochenende.
Die Ausstellung „beiderseits“ wird am Freitag, dem 14. Februar, um 18 Uhr in den Räumen des Kunstvereins im Schloss Morsbroich eröffnet. Am Samstag und Sonntag ist sie jeweils von elf bis 17 Uhr geöffnet.