Leverkusen – Der Titel dieser Ausstellungsreihe ist gut gewählt, wenn man sich die Bilder anschaut, die derzeit im Künstlerbunker an der Opladener Karlstraße hängen: Marion Heynes und Michael Rechts Kunst ergänzt sich nämlich hervorragend. Die Schau in der Galerie der Gebäudes ist maximal homogen. Eine absolut runde Sache.
Greifbare Materialien
Marion Heyne fügt ihren Bildern über die Farbe hinaus auch viele andere, im Wortsinne tatsächlich greifbare Materialien hinzu, die eine haptische Struktur schaffen. Etwas wirklich (An-)Fassbares. Ihre Beinahe-Collagen sind zwar gegenständlich, haben häufig etwas Geheimnisvolles an sich und eröffnen die Sicht auf eine mögliche politische Aussage. Sind ein gesellschaftlicher Fingerzeig. Mintunter geht es um vermummte Frauen oder Frauen, die sich in harten Lebensumständen um ihre Kinder kümmern – das hat emanzipatorischen Charakter. Marion Heyne spielt dann mit Rollenklischees – und das ist nur eines von vielen Beispielen.
Was ihren Arbeiten hingegen fehlt, das sind Titel. „Die vermeide ich, um den Menschen, die sich die Bilder anschauen, die Möglichkeit zu lassen, sie für sich selbst zu deuten“, sagt sie, die wie ihr Ausstellungspartner als Kunsterzieherin am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Schlebusch tätig ist.
Stillleben und Porträts
Michael Recht wiederum lässt die dominierende Gegenständlichkeit seiner Arbeiten gerne in Stillleben und Porträts fließen. Mal real, wenn es um Porträts von künstlerisch tätigen Bekannten geht – Titel dieser Reihe ist vielsagend: „Begabte Kollegen“. Mal eher fantastisch wie im Falle eines Bildes von Kronos, dem Zeus-Vater und Gott der Zeit.
Freie Assoziationen
Michael Recht ist es wichtig, zu betonen, dass er „mit freien Assoziationen“ arbeitet. Sprich: Selbst wenn es sich um das Bild einer Landschaft handelt und er sich nach eigenen Worten tatsächlich gerne mit der Staffelei in die Natur setzt, modifiziert und passt er Motive nach eigenem Gutdünken an. Das Ergebnis verleitet ebenso zum Betrachten wie der Heyne-Teil dieser Schau „Zu Zweit“.
Die Ausstellung ist von Sonntag, 14. August (Vernissage um 11.30 Uhr), bis zum 27. August im Künstlerbunker an der Karlstraße in Opladen zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs, freitags und samstags jeweils von 16 bis 18 Uhr sowie nach telefonischer Absprache unter der Nummer 0157 / 75 44 81 29.