Leverkusen – Marco Leißner könnte aufgeregt sein – schließlich spricht man als Neunjähriger ja nicht zwangsläufig jeden Tag mit der Presse oder zeigt anderen Menschen, was man so in den Tagen zuvor so alles auf die Beine gestellt hat im Sinne von: erdacht, entwickelt, gebastelt, gefilmt und geschmiedet.
Marco aber ist gänzlich entspannt. Beziehungsweise wesentlich mehr enthusiastisch denn nervös. Weil er stolz ist und stolz sein kann auf seinen Beitrag zu diesem Kunstprojekt.
Kunst allgemein – und ein Oberthema
In den letzten beiden Ferienwochen nahmen er und gut 20 andere Kinder in seinem Alter teil an der Aktion „Sommer im Museum x 3“. An drei Orten der Stadt – dem Museum in Morsbroich, dem Naturgut Ophoven und dem Freudenthaler Sensenhammer – beschäftigten sich die Nachwuchskreativen mit Kunst im Allgemeinen und dem als Thema gewählten Begriff und Element, Wasser.
Und brachten so einiges zustanden: Drei Stop-Motion-Filme etwa, die allesamt etwas mit Wasser zu tun hatten und „Der Froschkönig“, „Der tosende Wasserfall“ sowie „Der trockene Brunnen und der Drache“ hießen. Sie schmiedeten zudem im Sensenhammer als früher durch Wasserkraft betriebener Sensenfabrik kunstvolle Schmiedestäbe. Und sie bastelten kleine Boote, die sie am Naturgut auf den Wiembach setzten und schwimmen ließen.
Marco ist dabei Teil der Pressegruppe, die am Ende bereitwillig – und eben cool – Auskunft geben an jene Besucherinnen und Besucher, die zum Abschlusstag des Projekts zum Naturgut gekommen sind. Mit ihm sind Liam Kierspe (9), Runqing Tan (9), William Ren (8) und Jinze Tan (7) im Bunde. Hinzu kommt noch eine Gruppe für das Kuratieren – sprich: die Art und Weise, wie die Ergebnisse zweier Werk-Wochen denn nun am besten präsentiert werden sollen. Und sie alle ziehen mit leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen in den Gesichtern das Fazit, das Marco als Ester ausspricht: „Das war viel besser als Schule“.
Zudem war es lehrreich – weil die Kreativität der Kinder herausgefordert und angestachelt wurde durch dieses Projekt, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattgefunden hat und dessen Federführung unter anderem bei Lucia Riemenschnitter liegt. Sie ist Kunstvermittlerin im Museum Morsbroich und versucht stetig, Kinder und Jugendliche an die Kunst heranzuführen. „‚Sommer im Museum x 3’ ist zwar nur eines von vielen Projekten“, sagt sie.
Etwas Gutes für alle
Gleichwohl sei es ein besonderes, denn: „Es hat dazu geführt, dass sich unsere drei Institutionen miteinander verknüpft haben.“ Das war Vorgabe bei der Förderung durch den Museumsbund. Und das komme nun allen zugute, da jedes einzelne Museum – das klassische in Morsbroich, das Sensenmuseum in Schlebusch und das der naturkundlichen Art in Opladen – seine Stärken und Ideen einbringen könne. Und das Wichtigste überhaupt: Im kommenden Jahr soll es wieder stattfinden. In den Sommerferien. Auf dass den Kindern dann neben Sonne und Urlaub auch wieder etwas Kunst fürs Seelenheil geboten wird.