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„Auch eine geistliche Krise“So geht die Kirche mit Corona um - Kommunion aufgeschoben

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Veranstaltungen abgesagt, keine Gottesdienste in Kirchen, dafür online: Kirche in Zeiten von Corona.

Leverkusen – Es ist ein Tag, auf den sich viele Kinder freuen: Die Erstkommunion. Es gibt Geschenke, die Verwandten kommen zusammen, die Feier ist aus dem Jahreskalender vieler christlicher Familien nicht wegzudenken. Doch auch an den Kirchen geht die aktuelle Corona-Krise selbstverständlich nicht spurlos vorbei. Die Erstkommunion im Erzbistum Köln wurde aufgeschoben, bis zum 1. Mai dürfen keine Kommunionsfeiern stattfinden.

Zurzeit werde ein Brief verfasst, mit dem alle Gemeindemitglieder informiert werden sollen, erklärt Leverkusens Katholischer Stadtdechant und Pfarrer in Opladen, Heinz-Peter Teller. „Die Familien brauchen schließlich Vorlauf, um beispielsweise Restaurants zu stornieren.“ Nachgeholt werden soll die christliche Feier, die traditionellerweise am Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, stattfindet, auf jeden Fall, bekräftigt Teller. Nur wann und wie, wisse man noch nicht.

Kirche bleiben offen

Noch haben die Kirchen geöffnet, zum persönlichen Gebet. Das soll auch erst einmal so bleiben. Leute, die sich in den Kirchen versammeln, werden gebeten, sich auf die Bänke zu verteilen. Man achte da auch darauf, betont Teller, dass die Leute sich nicht zu nahe kommen. „Es sieht ein wenig so aus, als könnten sich die Menschen nicht leiden“, sagt Teller mit Galgenhumor. Doch gebetet wird nach wie vor: Die Pfarrer und Verantwortlichen der Leverkusener Kirchen halten Gottesdienste ab, aber ohne weitere Teilnehmer. Man sei maximal zu fünf Leuten, erklärt der Stadtdechant. „Wir beten für alle“, sagt er und kündigt an, dass am Freitag in Opladen eine ökumenische Messe aufgenommen werden soll, die am Sonntagabend im Internet erscheint. Gottesdienst für alle Menschen zu Hause.

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„Diese Krise ist auch eine geistliche Krise“, sagt Heinz-Peter Teller. Viele seien auf sich selbst zurückgeworfen und seien mit Fragestellungen konfrontiert: Wie fülle ich meine Zeit? Man könne von einer hohen Betriebsgeschwindigkeit, wie sie viele hätten, nicht sofort herunterschalten. „Wir hoffen, dass alle das seelisch überstehen“, erklärt Teller und gibt sich kämpferisch: „Wir kriegen das hin.“

Die Kirche lebe auch in schweren Zeiten, sagt Tobias Falke vom Evangelischen Kirchenkreis Leverkusen. Derzeit stellt die Gemeinde eine Nachbarschaftshilfe auf. Auto voll tanken und Einkäufe erledigen für diejenigen, die von Corona besonders gefährdet sind und das Haus nicht verlassen sollten. Auch Gottesdienste werden trotz des auch hier geltenden Verbots weiterhin stattfinden – auf Youtube. Die Kirchen bleiben genau wie bei den Katholiken geöffnet: „Als Kirche wollen wir gerade in solch einer Krise aber auch offen und ansprechbar für die Menschen bleiben“, betont Superintendent Gert-René Loerken auf der Webseite.