Auch wenn die Temperaturen schon etwas zu hoch für entspannten Biergenuss waren, erreichte die Bierbörse sehr gute Besucherzahlen.
Fazit zur 37. Opladener BierbörseDer Meister in der Meisterstadt
Nun gut, diese Begrüßung lag auf der Hand. Oder, um im Genre zu bleiben: Sie ist ein Elfmeter ohne Torwart. „Der Meister in der Meisterstadt!“, rief Veranstalter Werner Nolden am Montagabend Guildo Horn auf die Bühne der 37. Opladener Bierbörse.
Von Nolden handgestoppte zwei Stunden und 22 Minuten verbringt der Meister dann auf der trotz untergehender Sonne immer noch mehr als 30 Grad heißen Bühne. Inklusive zwischenzeitlichem Eis-Fußbad. „Was er da geleistet hat, war der absolute Wahnsinn“, sagt Nolden am Tag danach. „Aber die, die vor der Bühne standen, waren ja genau so verrückt. Es war der absolute Wahnsinn, ein furioses Konzert und tolle Stimmung.“ 6000 bis 7000 Menschen seien es alleine vor der Bühne gewesen, schätzt Nolden.
Bierglaslampen erleuchten den Himmel
Und die tanzten, sangen, jubelten bei allem mit, was Horn und die orthopädischen Strümpfe auf der Bühne kaprizierten. Und zeigten sogar, dass halbvolle Biergläser nicht nur zur Abkühlung dienen, sondern auch den Nachthimmel erleuchten können: Wenn man sie auf der eingeschalteten Handylampe abstellt und gen Himmel reckt.
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Wo in den vergangenen Jahren oft Pfützen und Schlamm das traditionelle Bierfest geprägt haben, hängt in diesem Jahr eine gut sichtbare Stauwolke über den Menschenmassen auf der Schusterinsel. Vier Tage Hitze und Hochsommer – war das nun das perfekte Bierbörsenwetter? „Nein“, sagt Nolden. Perfekt „süffiges“ Bierbörsenwetter seien 22 bis 25 Grad. Aber beklagen will er sich keinesfalls, im Gegenteil: „Nach dem verregneten Sommer und dem vielen Krisengerede haben wir nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen kommen würden. Wir hatten sehr gute Besucherzahlen, die Umsätze haben auch gestimmt und das Wichtigste: Es ist nichts passiert.“
Leverkusen: 25.000 Besucher am Samstag
Der besucherstärkste Tag war der Samstag mit geschätzten 25.000 Menschen zwischen den 70 Getränke- und Essensbuden. Am traditionell ruhigere Sonntag war mit dem Auftritt der Bläck Fööss und rund 12.000 Besuchern ebenfalls ein Erfolg, zur Eröffnung am Freitag sollen etwa 15.000 da gewesen sein, ähnlich wie am Montag zum traditionellen Abschluss mit Guildo.
Und so wird es auch im kommenden Jahr bleiben. „Wir sehen uns nächstes Jahr schon am 14. Juli, merkt Euch das!“, rief der Meister gleich zweimal von der Bühne. Am Montagabend natürlich. Nolden hatte angedacht, die Bierbörse auf drei Tage zu verkürzen und Guildo Horn schon sonntags auf die Bühne zu holen, das kam aber nicht so gut an. „Die Leute wollen den Montag, ich werde das nicht mehr ändern“, verspricht Nolden. Für den Sonntag stehe er bereits mit einigen Kölner Bands in Kontakt, die aktuell noch an ihrer Auftrittsplanung für das kommende Jahr arbeiten. Eins kann er schon sagen: Brings werden es nicht werden, denn die sind schon für das Jubiläumskonzert zum 40. Schlebuscher Volksfest gebucht.
Gespannt ist Nolden, wie das Publikum den früheren Termin von 11. bis 14. Juli annehmen wird. Wegen der späten Sommerferien liegt das zweite Augustwochenende, seit Jahren das traditionelle Bierbörsen-Wochenende, mitten in der Ferienzeit. „Viele Brauereien machen zu der Zeit Betriebsferien, da hätte ich Probleme, die Aussteller zusammenzubekommen“, erklärt Nolden.
August-Bierbörse findet in Köln statt
Er habe sich aber mit den Leverkusener Vereinen, die ebenfalls große Feste im Sommer feiern, so abgestimmt, dass die Bierbörse niemandem in die Quere kommt. „Das passt ganz gut in den Veranstaltungskalender“, verspricht er. Und wer am zweiten Augustwochenende die Bierbörse vermisst, kann nach Köln fahren: Nolden hat die Veranstaltungstermine für Köln und Leverkusen getauscht. „Die Kölner Bierbörse ist mit rund 25 Ständen viel kleiner, da bekomme ich auch in den Ferien genug Brauereien“, erklärt er.
Noch ein triftiger Grund spricht für die Verlegung. „Nächstes Jahr im August ist Guildo irgendwo in Schweden im Wohnmobil“, berichtet Nolden. Und das geht natürlich gar nicht.
Gegen halb elf hallen letzte „la-la-las“ zu „Tränen lügen nicht“ und schließlich noch lautere „na-na-na-nanana-naaas“ zu „Hey Jude“ über die Schusterinsel, dann treten Guildo Horn und seine Bandkollegen nassgeschwitzt von der Bühne. Der Meister in der Meisterstadt, das war eine erstmalige Angelegenheit. Eine einmalige soll es nicht bleiben. Guildo jedenfalls kommt wieder.