Der in Leverkusen ansässige Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften macht erneut eine klare Aussage zur Politik
Signal aus LeverkusenBund der Schützen bezieht Stellung gegen die AfD
Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften residiert im Friedenberger Hof in Opladen. Der Verband repräsentiert über 1250 katholisch verortete Mitgliedsbruderschaften, in denen 300.000 Schützen gemeldet sind. Alleine in Leverkusen gibt es zehn Mitgliedsvereine, in Köln 40. Der Verband hat nach seiner Bundesvertreterversammlung erneut ziemlich eindeutig politisch Stellung gegen rechts bezogen.
In einer Pressemitteilung schreiben die Schützen: „Die Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) wenden sich mit Nachdruck gegen die zunehmenden rechtsextremen Tendenzen in der Gesellschaft.“
Der Bundesschützenmeister, der Leverkusener Emil Vogt, wird zitiert: „Wir sehen mit großer Sorge, dass sich in unserer Gesellschaft radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität.“ Er glaube daran, so Vogt, dass es in unserem Land viele wache und mutige Menschen gibt, die bereit und in der Lage sind, sich der aufziehenden Gefahr der Rechtsextremen entgegen zu stellen. Seit 2020 wehre der Verband jegliche Vereinnahmungsversuche der AfD ab, deren Ziel es offensichtlich sei, Traditionsvereine zu unterwandern.
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Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, könnten für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und seien auch nicht wählbar, so die Mitteilung des Bundes, dessen Vorläufer-Verband 1936 von den Nazis verboten wurde. „Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten!“
Protest von einzelnen Mitgliedern
Am Telefon sagte Stephan Steinert, einer der Leiter der Bundesgeschäftsstelle in Opladen: „Wir sind dem christlichen Menschenbild verpflichtet.“
Erstmals hatte sich der konservativ bekannte Verband 2021 derart klar geäußert. Steinert sagte, auch nach der jüngsten Mitteilung zur Sache habe es Reaktionen gegeben: Zuspruch, Beschwerden, auch Hassreden, anonyme Anschreiben. Abmeldungen einzelner Bruderschaften aus dem Verband seien aber nicht erfolgt.
Im BHDS sind Schützenbruderschaften der Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier zusammengeschlossen.