Der Zaun im Wald nahe des Bads war von Beginn an umstritten. Jetzt erntet er weitere Kritik.
WiembachBund der Steuerzahler ätzt über umzäunte Leverkusener Brücke
Es sind schon größere Beträge geflossen, über die sich der Bund der Steuerzahler mokierte: 7965 Euro hat es nach Angaben der Organisation gekostet, die Fußgängerbrücke über den Wiembach am Opladener Kombibad zu umzäunen. Trotzdem hat es diese öffentliche Investition in die Mitgliederzeitschrift geschafft. Der Zaun steht seit dem vorigen Herbst; eine Anwohnerin finde die Befestigung „teuer und unsinnig“ – noch dazu in einem Naturschutzgebiet.
Dass es den Zaun gibt, liegt am Hochwasser vom Juli 2021. Dabei wurden auch mehrere Brücken über den extrem angeschwollenen Wiembach beschädigt. Mit der Reparatur war es aber nach Ansicht der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) nicht getan. Die TBL-Ingenieure verwiesen auf eine EU-Richtlinie. Danach müssen die Kommunen Rad- und Fußwege an Abschnitten mit Absturzgefahr mit einem Zaun sichern. Und der muss mindestens 1,30 Meter hoch sein, die Abstände zwischen den Latten oder Stäben dürfen nicht mehr als zwölf Zentimeter betragen. Sonst könnte ein Kind seinen Kopf hindurchstecken.
EU-Richtlinie liefert Argumente
Ein Verzicht auf den Zaun komme nicht in Frage, betonte eine TBL-Vertreterin vorigen Mai im Landschaftsbeirat. Fiele ein Radfahrer oder ein Kind die zwei Meter hinunter in den Wiembach, sei die Stadt Leverkusen verantwortlich und regresspflichtig, einzelne Mitarbeiter sogar haftbar. Dass unbedingt ein Metallgitterzaun in den Wald gestellt werden muss, sah man im Landschaftsbeirat nicht so. In dieser Umgebung komme allenfalls ein Holzzaun infrage. Aber das Gremium kann nur Empfehlungen aussprechen, keine bindenden Beschlüsse fassen.
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Bleibt nun der Spott des Steuerzahlerbunds. Der zieht überdies das Argument der Stadtverwaltung in Zweifel, die Brücke sei eine wichtige Rad-Verbindung: Tatsächlich führt der Weg südlich in Richtung Hühnerberg alsbald steil bergauf. Die Steigung ist so beträchtlich, dass vereinzelt Stufen eingebaut wurden, immerhin mit kurzen Rampen für Räder. „Ein Fahrrad-Highway sieht anders aus“, urteilt Jens Ammann vom NRW-Steuerzahlerbund. Das Sicherheitsargument zieht er mit Blick auf eine Auskunft aus dem Rathaus ebenfalls in Zweifel: „Über Unfälle in der Vergangenheit wusste die Stadt nichts zu berichten.“
Sein Urteil: „Ein paar Büsche oder Sträucher hätten nicht nur dem Auge des Betrachters besser gefallen, sondern auch den Steuerzahlern.“