Niedrigwasser im Rhein ist im Chempark zu einem Dauerthema geworden. Um unabhängiger davon zu werden, hat sich Covestro mit HGK zusammengetan.
Leverkusener Kunststoff-KonzernDiese Covestro-Schiffe fahren auch bei Rheinpegelstand 40 Zentimeter

Das neue Niedrigwasser-Schiff „Courage“ betreibt Covestro gemeinsam mit HGK.
Copyright: Covestro/Michael Rennertz
Die Jungfernfahrt ist absolviert und – in diesem Fall besonders wichtig – die erste Beladung hat geklappt. Covestro reagiert mit zwei Spezialschiffen darauf, dass der Rhein immer öfter sehr wenig Wasser führt. Gerade wurde die „Courage“ in Dienst gestellt; das Schwesterschiff „Curiosity“ soll im April folgen. Beide haben eine Tragfähigkeit von 1400 Tonnen und können auch noch fahren, wenn der Kölner Pegel auf 40 Zentimeter abgesunken ist, also bei extremem Niedrigwasser.
Das sei gerade für die Niederrhein-Werke von großer Bedeutung, hieß es am Mittwoch bei Covestro. Denn von dort aus würden rund 30 Prozent der produzierten Werkstoffe über den Rhein an Kunden ausgeliefert. Durch die Nutzung der neuen Schiffe könnten „die Risiken von Lieferausfällen künftig gesenkt werden“, lautet die Nachricht aus der Konzernzentrale an der Friedrich-Ebert-Straße.

Steffen Bauer (links), Chef von HGK Shipping, mit Hanno Brümmer, dem Leiter von Covestros Liefergeschäft in Europa
Copyright: Covestro/Michael Rennertz
Eigentümer der beiden 93 Meter langen und 10,5 Meter breiten Spezialschiffe mit einer Tragfähigkeit von 1400 Tonnen ist die in Duisburg ansässige Reederei der Häfen- und Güterverkehr Köln. Deren Chef Steffen Bauer wies am Mittwoch darauf hin, dass die beiden Schwesterschiffe voller Innovationen stecken. Ihre sehr effizienten dieselelektrischen Antriebe – drei Aggregate haben eine Nennleistung von jeweils 300 Kilowatt – brauchen etwa 30 Prozent weniger Treibstoff als bisher üblich.
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Fast noch wichtiger: „Courage“ und „Curiosity“ sind Wasserstoff- beziehungsweise Future-Fuel-fähig. „Dank ihres speziellen Designs können sie auf neuartige Antriebssysteme wie Wasserstoff umgerüstet werden, sobald diese marktreif sind“, heißt es bei Covestro.
Bei der Entwicklung der beiden Binnenschiffe hätten Fachleute des Kunststoff-Konzerns und der HGK eng zusammengearbeitet. Dass sie in Covestro-Farben lackiert sind und deshalb auch als Werbeträger auf dem Rhein dienen können, ist ebenfalls neu. Wegen ihrer Bauform können beide Schiffe über Nebenflüsse auch den vierten deutschen Standort von Covestro in Brunsbüttel erreichen.