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Millionen-UmsatzInfluencerin Katy Devlin mit Mode-Label in Leverkusen erfolgreich

Lesezeit 3 Minuten
Mann und Frau mit Sweatshirts im Lager

Katy Devlin und ihr Verlobter Lukas in der 280 qm großen Gewerbeimmobilie in Opladen

Katy Devlin ist ein Internet-Star und erfolgreiche Unternehmerin. In Leverkusen spricht sie über die Gründung ihres Mode-Labels.

Katy Devlin hat das geschafft, wovon viele junge Menschen der „Gen Z“ (1995 und später Geborene) träumen: Als Content Creatorin und Influencerin „Kates.diary" hat sie in den sozialen Medien bei „Instagram“ und „TikTok“ zusammen über 360.000 Fans, Zehntausende Menschen sehen jeden Tag Ausschnitte aus Ihrem Leben.

Die 28-Jährige hat ein eigenes Management, kann von Ihren Kooperationen, etwa mit der Molkerei Ehrmann, für dessen Fitnessdrink sie das Werbegesicht war, gut leben. Doch auf ihren Erfolg ruht die Kölnerin sich nicht aus: 2019 begann die frühere Flugbegleiterin, Pullover mit Sprüchen drucken zu lassen und sie im Internet an ihre Fans zu verkaufen. „Wir haben gemerkt, dass da viel Potenzial drinsteckt, die Leute haben das richtig gut angenommen. Das hätte ich anfangs nie gedacht“, sagt Devlin.

Ich habe immer alles selbst finanziert, natürlich haben die Einnahmen durch Social Media geholfen. Es gab auch Investoren-Anfragen, die habe ich aber alle abgelehnt
"Tates"-Gründerin Katy Devlin (28)

2021 gründet sie eine eigene GmbH, nennt ihr Unternehmen „Tates“, eine Mischung aus ihrem Spitznamen Kate und ihrer Hündin Timba. „Dann ging es so richtig los“, erzählt Katy Devlin. Sie bezieht hochwertige Baumwoll-Kleidung wie Sweatshirts, Jogginghosen oder T-Shirts aus der Türkei und bedruckt sie selbst mit eigenen Designs. Bald muss sie Mitarbeiter anstellen, weil sie mit den Bestellungen nicht hinterherkommt – und das aus eigener Kraft: „Ich habe immer alles selbst finanziert, natürlich haben die Einnahmen durch Social Media geholfen. Es gab auch Investoren-Anfragen, die habe ich aber alle abgelehnt und bin sehr glücklich darüber, alles selbst entscheiden zu können.“

Frau an Druckerpresse

Katy Devlin steht auch gerne selbst an der Presse und überträgt das live in sozialen Medien.

2023 zieht sie mit „Tates“ nach Leverkusen, mietet eine große Gewerbeimmobilie in Opladen an. Kates Verlobter Lukas steigt als Prokurist mit in die Firma ein, der 33-Jährige ist als studierter Betriebswirt vor allem für die Zahlen zuständig. Auf 270 Quadratmetern arbeiten heute sechs Voll- und Teilzeitkräfte von der Designerin bis zur Social Media Managerin. Hinzu kommen30 Minijobber, die die Sweat- und T-Shirts mit kreativen Designs und frechen Sprüchen bedrucken und verpacken. Tausende Artikel türmen sich in den Fächern fast bis unter die Decke, darunter bunte Haarklammern für 14,90 Euro bis zu Sweatshirts für 89,90 Euro.

Und so funktioniert das Konzept: Der Kunde sucht sich im Webshop www.tates.de ein Kleidungsstück aus, entscheidet sich mit einem Klick für das Motiv und wo es positioniert werden soll. „Wir drucken nur nach eingeganger Bestellung, um so möglichst nachhaltig zu arbeiten. Wir haben auch im Vergleich zu anderen Textilanbietern eine sehr geringe Retouren-Quote von sechs bis acht Prozent“, erklärt Devlin. Fehldrucke verkauft sie günstiger in Überraschungspaketen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Die Unternehmerin steht häufig auch selbst an einer der zwei Textilpressen, streamt alles live ins Internet und quatscht beim Verpacken mit ihren Fans.

Auch Fehler gemacht

„Wir sind keine Fashion Brand, wir sind eine Community-Brand“, betont Devlin. Eine Marken-Gemeinschaft, mit der sie täglich auch die Misserfolge ihres jungen Unternehmertums teilt: Am Anfang sei sie auf Betrüger hereingefallen, hat falsche Rechnungen bezahlt. Oder hat zuerst den Namen „Tates“ beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen und wollte sich dann die passende Website-Domain zulegen. „Da wusste ich noch nicht, dass es Menschen gibt, die nur darauf warten, dass man so einen Fehler macht. Für 1000 Euro musste ich dann den Website-Namen wieder zurückkaufen“, resümiert die 28-Jährige. Aber: „Aus jedem Fehler habe ich gelernt und bin stärker geworden.“

Die harte Arbeit hat sich gelohnt: 2024 habe das Unternehmen einen Umsatz von 2,2 Millionen Euro verbuchen können. „Damit hätte ich nie gerechnet“, freut sich Devlin. „2025 möchten wir auf vier Millionen Euro Umsatz kommen."