Gut ein halbes Jahr lang gab es keine Fähre zwischen Hitdorf und Köln-Langel. Seit Ende Juli verkehrt dort die „St. Michael“. Doch es gibt Probleme.
JahresrückblickPolitik schafft Neubeginn für Fähre in Hitdorf – Ende dennoch offen
Die Fähre und immer wieder die Fähre – zwar verkehrt die „St. Michael“ seit dem Sommer als Nachfolgerin der havarierten „Fritz Middelanis“ zwischen Hitdorf und Köln-Langel. Am 29. Juli wird das Schiff feierlich in Betrieb genommen. Mehr als ein halbes Jahr lang war da die Fährverbindung zwischen beiden Rheinufern schon unterbrochen. Am 20. Februar hatte der Stadtrat beschlossen, dass es auch künftig eine Autofähre in Hitdorf geben soll. Großen Teilen der Leverkusener Bevölkerung und darüber hinaus ist die Fähre wichtig. Davon zeugen auch 12.500 Unterschriften, die die CDU für den Erhalt der Auto-Fährverbindung im Winter gesammelt hatte. SPD und Grüne hatten sich für eine kleinere Fähre nur für Fußgänger und Radfahrer ausgesprochen, konnten sich aber im Rat nicht durchsetzen. Bis die am Mittelrhein vor Anker liegende St. Michael gekauft und nach Leverkusen überführt ist, dauert es dann noch fünf Monate.
Doch personelle Engpässe und technische Macken sorgen auch nach dem Neustart im Sommer für häufige Ausfälle des Schiffes. Zudem stehen hinter der Finanzierung der Fähre über 2025 hinaus große Fragezeichen. Die Häfen und Güterverkehr Köln GmbH, neben der Stadt Leverkusen die zweite Gesellschafterin der Betreibergesellschaft, will sich aus dieser zurückziehen. Denn die Fähre ist ein Verlustgeschäft. 2022 etwa mussten beide Gesellschafter den Betrieb mit etwa 300.000 bezuschussen.
Der Kölner Stadtrat legt am 12. Dezember zwar ein eindeutiges Bekenntnis zum Fortbestand der Fähre ab – aber erstmal nur bis Anfang 2026. Dann wird die HGK als Mitbetreiberin ausscheiden.
Für den dauerhaften Fortbestand wirbt Oberbürgermeister Uwe Richrath in einem am 6. Dezember bekannt gewordenen Brief an seine Kölner Amtskollegin Henriette Reker. Wie es weitergeht, ist offen, denn Richrath macht in seinem Schreiben an Reker deutlich, dass sich Leverkusen auf Dauer nicht in der Lage sieht, die Verluste aus dem Fährbetrieb alleine auszugleichen. Und aus Köln fehlen bisher Signale, dass man gewillt ist, den Verlustbetrieb Fähre über Anfang 2026 hinaus zu tragen.