Leverkusen – War's das nun mit dem kleinen Markt an der Hindenburgstraße? Organisator Martin Rosmiarek schlägt Alarm: Und diesmal ist es nicht die Abwanderung der Beschicker, sondern ein auf den ersten Blick banales Problem: Es gibt in der Nähe keine öffentlichen Toiletten mehr.
Die bisher genutzte im Hindenburgpark sei geschlossen worden, berichtet Rosmiarek, Statthalter der „Marktgilde“, von der sieben Märkte in der Stadt organisiert werden. Und sie sollen nach Aussage der Technischen Betriebe Leverkusen auch nicht mehr geöffnet werden. Sie seien vom Hochwasser im Juli vorigen Jahres dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie nicht mehr repariert werden könnten.
Das bedeutet: Die Kunden, vor allem aber die Markthändler, die am Samstag viele Stunden dort verbringen, finden keine Toilette mehr. Die Konsequenz: „Dem Markt droht nun das Aus. Unsere Beschicker haben keine hohen Ansprüche, aber eine funktionierende Toilette ist einfach ein Muss“, erklärt Rosmiarek. Ohne eine solche Einrichtung sei das Angebot leider nicht aufrechtzuerhalten.
Ein Schlag für Wiesdorf-Ost
Für das östliche Wiesdorf wäre das ein Schlag. Der Markt war ohnehin gebeutelt, der Mittwoch musste schon gestrichen werden, weil es nicht mehr genug Beschicker gab: Zuerst zog der Metzger ab, ihm folgte der Mann mit Eiern, Nudeln und ein bisschen Gemüse kommentarlos, am Ende bekam der Bäcker Probleme mit dem Verkauf. Die Folge: Es bleibt nur der Samstag, an dem der Markt von 7 bis 12.30 Uhr abgehalten wird.
Nach der TBL-Ansage habe man sich bemüht, andere Toiletten zu finden, ergänzt Organisator Rosmiarek. Es gebe eine Anfrage bei der Kirchengemeinde Sankt Hildegard, ob die Marktbeschicker die Toiletten dort mitbenutzen dürfen. Eine Antwort stehe aber noch aus. Deshalb sei das Projekt akut in Gefahr.
Vor einem knappen Jahr war die „Marktgilde“ in Bedrängnis geraten: Im Rathaus herrscht Unzufriedenheit mit der bundesweit tätigen Genossenschaft. Selbst ein großer Markt mit Potenzial wie der in Schlebusch sei mangels Beschickern gefährdet, hieß es. Der Vertrag mit der „Marktgilde“, der nach fünf Jahren erstmals zur Verlängerung anstand, sollte gekündigt werden. Weil die Branche aber schwierig ist, wurde kein anderer Anbieter gefunden. Die Folge: Die von der Stadtverwaltung ungeliebte „Marktgilde“ macht vorerst weiter. Ob es auch an der Hindenburgstraße weiter geht, ist derzeit dagegen alles andere als gewiss.