Im Spiegelsaal des Museums Morsbroich fand eine besondere Lesung statt: Die Münchener Autorin Martina Bogdahn präsentierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Museum Litterale“ ihr erstes Buch „Mühlensommer“.
„Mühlensommer“Martina Bogdahn feiert literarisches Debüt im Morsbroicher Spiegelsaal
Vor einem gespannten Publikum las sie Passagen aus ihrem Debütroman und bot Einblicke in eine bewegende Geschichte, die zwischen weihnachtlicher Atmosphäre und Kindheitserinnerungen spielte.
Der Saal war gefüllt mit interessierten Zuhörern, während ein Klavier die Lesung musikalisch einleitete. Diese musikalische Untermalung war bewusst gewählt, da auch im Buch selbst zwei Musikstücke eine zentrale Rolle einnehmen und die Stimmung der Erzählung unterstreichen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Manfred Gottschalk, dem Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Schlebusch, der sichtlich erfreut war, die Autorin für diesen Abend gewonnen zu haben.
Leverkusen: Debüt in der Veranstaltungsreihe
„Ich hatte das Buch bereits früh gelesen und war sofort begeistert. Ich habe dann versucht, Kontakt mit Frau Bogdahn aufzunehmen, doch es hat einige Zeit gedauert, bis wir einen Termin fanden“, erzählte Gottschalk. „Ich bin happy, dass wir sie nun hier haben“, fügte er hinzu. Er betonte, dass die Lesereihe im Rahmen von Museum Litterale normalerweise erfahrene Autoren, Schauspieler und Musiker einlädt, jedoch sei es ihm wichtig gewesen, auch „neue Sterne am Himmel zu finden“.
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Martina Bogdahn berichtete im Gespräch, dass die Idee zu „Mühlensommer“ über viereinhalb Jahre gereift sei. „Eigentlich sollte das Buch anders heißen“, verriet sie. Der Verlag habe jedoch auf einen Titel bestanden, der Ort, Zeit und Gefühle transportieren könne. Obwohl die Handlung zur Weihnachtszeit spiele, wollte sie einen universelleren Titel wählen. „,Mühlensommer' weckt viele Assoziationen, ich wollte die Menschen damit berühren und sie in ihre eigene Kindheit zurückkatapultieren“, erklärte Bogdahn. Für sie sei es ein „ideales Weihnachtsbuch“, das Erinnerungen an das Fest und an die frühe Kindheit wecke.
„Es geht im Buch viel um Erinnerungen – um die schönen, aber auch die harten Seiten des Lebens“, erzählte Manfred Gottschalk. Er hatte das Buch bereits vor der Veröffentlichung gelesen und war von der Tiefe und Emotionalität der Geschichte beeindruckt. Besonders die Frage, was mit der Mühle, einem zentralen Schauplatz der Handlung, geschehen würde, habe ihn bewegt.
Auch die Zuhörer und Zuhörerinnen blieben am Ende des Abends mit der Frage zurück, was aus der Mühle werden würde – eine Frage, die darüberhinaus die zentrale Botschaft des Buches verdeutlichte: Die Vergangenheit prägt uns, doch die Zukunft bleibt ungewiss. Einen Blick in die Zukunft ihrer Arbeit wollte die Autorin an dem Abend nicht gewähren. „Ich sitze an einer Idee“, sagte sie schmunzelnd, ließ allerdings offen, worum es sich genau handelt.