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Anwohnerparken kommtSchlebuscher fühlen sich reingelegt – „krasse Fehlentscheidung“

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Die Parkplatzautomaten stehen schon.

  1. Bald sollen die Parkscheinautomaten in Schlebusch in Betrieb gehen.
  2. Die Anwohner finden das gar nicht gut. Sie sehen kein Problem mit knappem Parkraum. Bezirksvorsteher Frank Schönberger spricht von einer „krassen politischen Fehlentscheidung“.

Leverkusen-Schlebusch – In der kommenden Woche soll es ernst werden. Dann gehen die Parkautomaten in Betrieb, die in diesem Sommer an einigen Straßen in Schlebusch aufgestellt worden sind, wo das Parken bisher gebührenfrei war, künftig aber kostet. Nach Wiesdorf und Opladen wird dann auch im dritten Leverkusener Zentrum eine Parkgebühr auf weiten Flächen eingeführt. Der Stadtrat hat es mehrheitlich so beschlossen. Eigentlich nicht, um die Verkehrsteilnehmer, wie es dann gerne heißt: „abzuzocken“, sondern um den Anwohnern weiterhin ein Parken in der Nähe ihres Wohnhauses zu ermöglichen. Doch die solchermaßen Geschützten fühlen sich eher nicht beschenkt von der Stadt.

Christoph Haeberlein wohnt an der Felix-von-Roll-Straße, „also im Mittelpunkt des Mittelpunkts der angeblichen Parkplatzknappheit“, wie der Schlebuscher feststellt, der selbst aber ganz andere Erfahrungen gemacht hat: „Außer einem dauernörgelnden Senior, der witzigerweise gar kein Auto hat, hat keiner meiner Nachbarn – und wir übrigens auch nicht – jemals ein Problem gehabt, hier einen Parkplatz zu finden.“ Dass die Anwohner nun für 30 Euro einen Anwohnerparkausweis beantragen sollen, sei so ziemlich jedem seiner Nachbarn sauer aufgestoßen. Denn: „Wenn nicht gerade Kirmes ist, bekommt man immer easy einen Parkplatz.“ Die leeren Parkbuchten am Straßenrand bestätigen das an diesem Mittwochabend.

„Eine glatte Lüge“

Für Haeberlein und seine Nachbarn ist die unterstellte Parkplatzknappheit „eine glatte Lüge“, die nicht eben das Vertrauen in die Stadt stärke. „Klar gibt es hier auch Dauerparker, zum Beispiel die Erzieherinnen der Kita gegenüber, aber die jetzt zu schröpfen kann eigentlich auch nicht Sinn der Sache sein. Auch für Besuch ist das ganze nicht unbedingt hip – hier wohnen ja mittlerweile viele junge Familien, die praktisch ständig Besuch bekommen. Sozial ist diese Maßnahme da nicht.“

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Viel Verständnis für diese Sicht bringt Frank Schönberger auf. Der für Schlebusch zuständige Bezirksvorsteher und Leverkusener CDU-Vorsitzende hält die Einführung der Parkgebühren auf den Schlebuscher Seitenstraße für eine „krasse politische Fehlentscheidung“. „Dagegen haben wir uns von Anfang an gewehrt und waren uns in der Bezirksvertretung III auch weitgehend einig, dass dies an der Realität vorbeigehe“, sagt Schönberger.

Alte Regelung reichte aus

In Wiesdorf sei eine Regelung für das Anwohner-Parken notwendig und sinnvoll geworden, damit die Anwohner zahlreicher Straßen überhaupt noch eine Chance hätten, in der Nähe ihrer Wohnung zu parken. Das sei in Schlebusch nicht das Problem. Die vorherige Regelung, die an einigen Stellen eine Parkscheibenregelung vorsah, sei völlig ausreichend und angemessen gewesen. Das habe auch Friedhelm Laufs von der Straßenverkehrsbehörde so gesehen, die mit Augenmaß an die Sache herangegangen sei. „Aber der Rat hat eben anders entschieden.“

Entsprechend sauer sind die Schlebuscher. Ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte, schimpfte auf „die Wiesdorfer und Opladener, die uns das eingebrockt haben“ und unterstellte einen gewissen Neid, weil es in Schlebusch schöner sei. Christoph Haeberlein hat mehr den Eindruck, dass die Stadt jetzt Chance nutzen wolle, um „Kohle zu machen, die sie dann für andere Dinge rausschmeißt“. Sein Urteil: „Liebe Stadt, nur Geld nehmen, aber nix zurückgeben, ist armselig.“

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