Dem rauer werdenden Ton in der Gesellschaft setzten Schülerinnen und Schüler aus Opladen etwas entgegen.
Busbahnhof OpladenLeverkusener Schülerinnen und Schüler machen Busfahrern eine Freude
„Ohne euch würde ich nicht zur Schule kommen.“ „Danke, dass ihr diesen Job übernommen habt!“ „Ich hoffe, du kommst niemals zu spät.“ Diese Worte und noch viele Danksagungen und Glückwünsche mehr stehen auf Glücksbringern, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b von der Theodor-Heuss Realschule selbst gebastelt haben. Am Opladener Busbahnhof verschenkten sie die Anhänger an Wupsi-Busfahrer.
Die Aktion hatte die Klasse 6b mit ihrer Lehrerin Marie Gischke und dem Naturgut Ophoven geplant. Die Dienstleistung der Busfahrer sähen die meisten als selbstverständlich an und schätzten nicht wert, was diese tatsächlich leisteten, erklärte Ute Rommeswinkel vom Naturgut. Dies gehe auch aus einer Studie der Hochschule Fresenius hervor.
Leverkusener Busfahrer immer öfter Opfer von Beschimpfungen
Der Geschäftsführer der Wupsi, Marc Kretkowski, freute sich über die Aktion: „Die Busfahrer sind das ja gar nicht mehr gewohnt.“ Meistens bekämen sie nämlich „nicht so schöne Dinge zu hören“. Dieses Problem habe sich seiner Einschätzung nach in den letzten Jahren vergrößert. Die Leute seien unfreundlich, grüßten nicht und neigten zusehends zu verbaler Gewalt: „Fahr los, du Arsch!“, sei als Anrede keine Seltenheit.
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Davon berichteten auch die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss Realschule aus Gesprächen mit einem Busfahrer, der die Klasse besucht hatte. Der 12-jährige Ehize erzählte, dass die Busfahrer mehr negative als positive Kommentare einstecken müssten. Ihn habe der Besuch beeindruckt, da ihm klar geworden sei, welch große Verantwortung die Fahrer tragen würden.
Den Fahrern am Opladener Busbahnhof war die Freude über die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler anzumerken. „Sehr süß, ganz ehrlich“, sagte Selamaj Mentor lächelnd, der seit sieben Jahren Busfahrer bei der Wupsi-Tochtergesellschaft HBB ist. Als Dankeschön gab er den beiden Schülern zwei Euro, „um sich ein Eis zu kaufen“.