Leverkusener Senioren, die bereit sind, auf den Führerschein zu verzichten, können demnächst ein Jahr lang kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen.
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Leverkusen – Leverkusener Seniorinnen und Senioren können ihren Führerschein schon bald gegen ein kostenloses ÖPNV-Ticket eintauschen. Das hat der Stadtrat Ende September einstimmig bei einer Enthaltung entschieden. Wer dazu berechtigt ist, welches Nahverkehrs-Abo damit erlangt wird und was die Stadt das kostet – die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Was genau hat der Stadtrat beschlossen?
Bürgerinnen und Bürger ab 75 Jahren sollen laut beschlossener Vorlage „bei einem freiwilligen Verzicht auf die Fahrerlaubnis und Abgabe des Führerscheins“ ein kostenloses Jahresabonnement für das „Aktiv60Ticket“ von VRS und Wupsi erhalten.
Für welche Preisstufe gilt es?
Im Beschluss ist von der Preisstufe 1a die Rede. Damit könnten Nutzer des Tauschangebots lediglich innerhalb Leverkusens mit Bus und Bahn fahren. Allerdings rechnen Ratspolitiker und Verwaltung bereits mit einem Nachfolger des 9-Euro-Tickets, mit dem Gemeindegrenzen leichter zu überwinden wären. Im Beschluss ist daher auch die Rede vom „Aktiv60Ticket“ oder einer vergleichbaren Fahrkarte – die ein größeres Gebiet umfasst und günstiger ist für die Verwaltung.
Wer seinen Führerschein abgibt, spart im besten Fall auch Kfz-Steuer, Treibstoff und Unterhaltskosten. Selbst wenn nur innerhalb Leverkusens gefahren wird, können die gesammelten Kosten leicht einen vierstelligen Betrag jährlich betragen. Zudem sind Bus und Bahn ein Jahr kostenlos – gegenüber etwa 557 Euro, die die Jahresfahrkarte sonst kosten würde. Diesen Betrag übernimmt nun die Stadtverwaltung.
Rein finanziell dürfte der Tausch eine große Entlastung bedeuten. Ob sich das Ticket im Einzelfall lohnt – oder die individuelle Freiheit doch zu stark beeinträchtigt wird, wenn das eigene Auto nicht mehr jederzeit verfügbar vor der Tür steht – muss jeder und jede für sich entscheiden.
Ist das Angebot begrenzt?
In einer ersten Version der Ratsvorlage war die Rede von 40 Tickets jährlich, die ausgegeben werden sollten. Dieser Passus wurde gestrichen, das Angebot kennt keine Obergrenze mehr. „Die, die einen Führerscheintausch melden, kriegen das Ticket. Und wir hoffen, dass es den Haushalt nicht überfordert“, sagte Kämmerer Michael Molitor am Montagabend im Rat.
Wann kann der Führerschein abgegeben werden?
Die Verwaltung muss den Beschluss des Stadtrats nur noch umsetzen. Ein Startdatum gebe es derzeit noch nicht, sagte eine Stadtsprecherin am Dienstag auf Nachfrage des „Leverkusener Anzeiger“. Aller Voraussicht nach ist mit einer Umsetzung in den kommenden Monaten zu rechnen. Die Stadt werde informieren, sobald es die Möglichkeit gibt, die Fahrerlaubnis gegen das Gratis-Bus-und-Bahn-Ticket einzutauschen.
