Bald werden die Kitaplätze für das neue Betreuungsjahr vergeben – schon jetzt steht fest: Es werden wieder zu wenig sei.
Bericht über NeubauprojekteSo kommt Leverkusen im Kita-Ausbau voran
Am 23. Januar tagt der Kinder- und Jugendhilfeausschuss zum ersten Mal im Jahr 2025 und wird in dieser Sitzung traditionell die Kitabedarfsplanung beschließen. Darin steht, wie viele Betreuungsplätze in welchem Stadtteil zur Verfügung stehen und wie hoch die Differenz zum rechnerischen Bedarf ist. Danach dürfen die Kitas ihre Plätze für das neue Kitajahr ab August unter den eingegangenen Anmeldungen verteilen.
Und auch wenn die Bedarfsplanung noch nicht öffentlich vorliegt, ist klar: Auch in diesem Jahr wird nicht jedes Kind einen Platz bekommen. Rund um die 1000 fehlenden Plätze kreist die Stadt seit Jahren. Wie es um den Kitaausbau bestellt ist, hat sie nun im Amtsblatt veröffentlicht.
Fertiggestellte Neubauten
Das von Bauträger Paeschke errichtete Gebäude der Kita Fester Weg ist schon seit 2023 fertig, der Start lief aber schleppend. Zunächst zogen mit einigen Monaten Verzögerung zwei Gruppen der maroden Kita Kreuzbroicher Straße ein, seit dem 1. Dezember 2024 sind zwei weitere Gruppen mit insgesamt 40 Kindern an den Start gegangen. Vier weitere Gruppen bleiben aufgrund von Personalmangel weiter unbelegt. In der neuen Awo-Kita am nördlichen Henkelmännchen Platz sind dagegen alle vier Gruppen belegt, eine davon beherbergt die Kinder aus der dafür geschlossenen Kita Tempelhofer Straße. Ebenfalls im Vollbetrieb mit fünf Gruppen ist die evangelische Kita in der ehemaligen Johanneskirche, auch das Außengelände ist mittlerweile fertiggestellt.
Auch eine gute Nachricht: Die von der Flut betroffenen Kitas Adalbert-Stifter-Straße 10 und 12 sind fertiggestellt und werden wieder mit ihren vollen Kapazitäten genutzt.
Laufende Bauprojekte der Stadt
Das einzige Bauprojekt unter Federführung der städtischen Gebäudewirtschaft ist derzeit die geplante Kita an der Hardenbergstraße. Die Planungen seien durch die aktuelle Haushaltslage ins Stocken geraten, nun seine die Mittel aber freigegeben worden. Die funktionale Leistungsbeschreibung für den Generalunternehmer sei veröffentlicht, der Baubeginn ist für Juli 2025 geplant und die Fertigstellung für die zweite Jahreshälfte 2026 vorgesehen.
Auf dem Gelände der Kaufmännischen Berufsschule soll das erste öffentliche Gebäude in Massivholzbauweise entstehen. Geplant ist eine sechs-gruppige Kindertagesstätte im rückwärtigen Grundstücksbereich. In den kommenden Wochen werden auf dem Gelände Bäume und Sträucher gerodet, kündigt die Stadtverwaltung an. Dafür sollen nach Fertigstellung Neuanpflanzungen vorgenommen werden.
Das Gebäude ist ein Pilotprojekt des „Dezernats für Planen und Bauen“ für nachhaltiges Bauen. Der Wärme- sowie der Trinkwasserbedarf des Gebäudes wird aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das anfallende Regenwasser verbleibt auf dem Grundstück und wird genutzt oder versickert.
Laufende Projekte durch Investoren
Innovationspark Manfort: Der Spatenstich für die erste Leverkusener Kita des Trägers Colonia Kids am Hemmelrather Hof ist im September erfolgt. Bereits zum Start des Kitajahres im August soll sie sukzessive an den Start gehen, bis zu 110 Plätze sollen entstehen.
Geschwister-Scholl-Straße: Der Stadtrat hatte zuletzt einer Fristverlängerung zugestimmt, da der Investor für ein Seniorenwohnhaus mit angeschlossener Kita für bis zu 120 Kinder noch Unterlagen einreichen muss. Er sei aber weiterhin gewillt, das Projekt auf dem ehemaligen evangelischen Kirchengelände am Alkenrather Weiher durchzuziehen, heißt es von Seiten der Stadt. Ein Zeitplan ist nicht bekannt. Gutenbergstraße: Hier soll die WGL im Auftrag der Stadt eine Kita mit 80 Betreuungsplätzen errichten. Derzeit laufen noch schalltechnische Untersuchung, der Abschluss des Bauleitplanverfahrens wird für das erste Quartal 2025 erwartet.
Eifelstraße/Von-Ketteler-Straße: Laut Stadt laufen die letzten Abstimmungen zwischen der Paeschke GmbH und dem Dezernat für Bildung, Jugend und Sport aktuell. Die Einrichtung soll vier Gruppen mit maximal 80 Plätzen umfassen.
Weinhäuserstraße: In Hitdorf soll ebenfalls Paeschke eine Kita mit bis zu 120 Plätzen errichten. Das Bebauungsplanverfahren läuft, es gibt weiterhin Widerstand aus der Nachbarschaft gegen das Projekt.
Weitere Kitastandorte in Planung sind in der neuen Bahnstadt am südlichen Henkelmännchen-Platz; an der Sandstraße/Gebhardstraße; der Bodestraße; am Bohofsweg und der Lehner Mühle. Alle sind aber noch in einem frühen Planungsstatus, ein Baubeginn in 2025 ist nicht zu erwarten.
Das Fazit der Stadt: Bis zu 1170 Plätze könnten durch die geplanten Maßnahmen entstehen, damit wären dann numerisch genug Kitaplätze vorhanden. Allerdings fehlen weiterhin Fachkräfte, so dass der Ausbau von Gebäuden alleine keine Garantie auf Kinderbetreuung darstellt.