65 Kinder haben in Opladen eine neue Betreuung gefunden, komplett geöffnet werden kann die Einrichtung aber noch nicht.
NeueröffnungKita Henkelmännchenplatz in Opladen nach langer Wartezeit endlich offen
Elia, Ava und Leonel rennen aufgeregt durch die Gruppe von Erwachsenen. „Wer ist hier der Bürgermeister?“, ruft die vierjährige Elia. Uwe Richrath dreht sich um und beugt sich zu den Kindern: „Ich bin der Bürgermeister“, outet er sich. „Echt? Du bist der Bürgermeister? Und was machst du hier?“, will Elia wissen. Er schaut sich die neue Kita am Henkelmännchenplatz an.
Das Gebäude an der Opladener Europaallee ist schon seit vergangenem Frühjahr fertiggestellt, doch zunächst sprang ein potenzieller Betreiber ab, dann die Arbeiterwohlfahrt als Träger ein. Eigentlich sollte schon im Herbst der Betrieb aufgenommen werden. Doch nicht nur das allgegenwärtige Personalproblem verzögerte den Start, auch die Inneneinrichtung ließ länger auf sich warten.
Seit dem 3. April werden nun die ersten Kinder in der Kita betreut, zum 1. Mai soll die dritte von potenziell vier Gruppen an den Start gehen, dann bespielen 65 Kinder die neuen Räume auf 715 Quadratmetern Innenfläche. Fünf Kinder sind aus der Schlebuscher Kita Tempelhofer Straße nach Opladen gewechselt, die die Awo im Sommer zu Gunsten der Opladener Einrichtung schließt.
Alles zum Thema Uwe Richrath
- OB Uwe Richrath „Das war einer der größten historischen Momente der Stadt Leverkusen“
- Fähre Kölner Stadtrat sichert Verbindung von Leverkusen-Hitdorf nach Langel für ein Jahr
- Autobahnausbau Leverkusen will gegen die geplante Megastelze klagen
- St. Michael fährt wieder Henriette Reker will Leverkusens Oberbürgermeister noch antworten
- Zukunft Leverkusens OB Richrath richtet wegen Hitdorfer Fähre drigenden Appell an Kölns OB Reker
- Tag des Ehrenamtes Doris Baglikow erhält „Leverkusen-Taler“ für ihr soziales Engagement
- Aktion Verein sammelt Weihnachtsgeschenke für Kinder in Leverkusens Partnerstadt Nikopol
Kita-Leiter aus Köln abgeworben
Denn natürlich hat auch die Awo Probleme, Erzieher auf dem leergefegten Markt zu gewinnen. Deswegen ist auch fraglich, wann die vierte Gruppe aufgemacht werden kann. Den neuen Kita-Leiter Matthias Söffgen jedenfalls konnte die Awo erfolgreich aus Köln nach Leverkusen locken. „Ich wohne in Hitdorf, meine Kinder gehen dort in eine Awo-Kita, da sind wir in Kontakt gekommen“, erzählt der 38-Jährige. Auch in Köln habe er eine Kita geleitet, die Möglichkeit, in Opladen eine ganz neue Einrichtung aufziehen zu können, habe ihn aber von dem Wechsel überzeugt.
Jüngst hatte es Unstimmigkeiten zwischen der Stadt und den freien Kita-Trägern gegeben, weil die Stadtverwaltung ohne Absprache die bei ihr angestellten Erzieherinnen in eine höhere Tarifgruppe eingruppiert hat und damit besser bezahlt, als die freien Träger. „Wir sind da jetzt aber in Gesprächen und auf einem guten Weg“, verspricht Axel Zens, Geschäftsführer der Awo Leverkusen. In der neuen Kita sind unter den acht Mitarbeitenden sogar drei Männer, ab 1. Juli komme noch einer dazu. „Dann hat jede Gruppe auch einen männlichen Betreuer, das ist ungewöhnlich“, freut sich Söffgen.
Natürlich sei so ein Neustart immer aufwändig, sagt der 38-Jährige. Nicht nur, dass viele Kinder gleichzeitig eingewöhnt werden müssen. „Es gibt so viele kleine Dinge, an die man erst mal nicht denkt, wenn man eine Kita neu einrichtet“, berichtet der Leiter. Beim ersten Mittagessen etwa standen Teller, Besteck und Lätzchen bereit. „Und dann standen wir vor den Behältern und hatten keine Kellen, um das Essen zu verteilen“, erzählt Söffgen lachend. Auch die erste Beule musste ohne Kühlpack versorgt werden. „Das sind so Sachen, die sind in Kitas eigentlich immer da. Aber irgendwas finden wir immer noch, was wir noch schnell besorgen müssen.“