Das Team kümmert sich gerade in der Kälte um Menschen, die in Leverkusen auf der Straße leben.
Hilfe für ObdachloseSpenden beim Kältegang Leverkusen um 90 Prozent eingebrochen
Die Nacht auf Dienstag, 14. Januar, war dem Deutschen Wetterdienst zufolge die bisher kälteste Nacht des Winters. Im Rheinland sanken die Temperaturen auf deutlich unter 0 Grad Celsius, auch tagsüber zeigte das Thermometer für Leverkusen einen Wert knapp unter dem Gefrierpunkt an. Ganz besonders zu leiden haben darunter obdachlose Menschen.
Von denen gibt es mehr als 700 in der Stadt. 737 Menschen haben 2024 die Angebote der Caritas in Anspruch genommen, im Jahr zuvor waren es 680. Der Kältegang Leverkusen kümmert sich um Obdachlose in der Stadt. Sieben Menschen um die Leiterin Deniz Palabiyikli hat der Kältegang derzeit. Dazu kommen ein paar Helferinnen und Helfer.
„Kaffee, Tee, heißes Wasser, Fertigterrinen“ – all das bringt das Kältegang-Team den Obdachlosen in den kalten Zeiten. Auch Wärmflaschen oder Rettungsdecken bringen sie den frierenden Menschen. „Wir schmieren auch Brote“, sagt Deniz Palabiyikli. Und all das tun sie und die Ehrenamtler nach der eigenen Arbeit.
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„Wir drehen meistens nach der Arbeit am Abend eine Runde“, sagt die Leiterin des Kältegangs. Denn abends sei es am schlimmsten für die Obdachlosen. Tagsüber hielten sich die Menschen häufig in Geschäften auf, oder in der Rathaus-Galerie. „Da zeigt sich Leverkusen human“, sagt Deniz Palabiyikli. Kaum jemand werfe die Wärmesuchenden hinaus.
Aber abends, wenn die Läden zu sind und es richtig kalt wird, brauchen die Obdachlosen die Hilfe des Kältegangs. „Häufig rufen uns Leute an und sagen, wo jemand liegt.“ Aber es gibt auch eine feste Route, auf der sie und oft ihr Lebensgefährte bekannte Plätze von Obdachlosen in Wiesdorf, Opladen, Küppersteg oder Rheindorf abfahren. Eine Stunde oder anderthalb dauere das meistens. Samstags hat der Kältegang auf dem Wochenmarkt in Wiesdorf einen festen Anlaufpunkt, wo die Menschen warmes Essen bekommen.
Durch ihre kontinuierliche Arbeit kennen Deniz Palabiyikli und ihr Team viele von den Menschen. Die würden sie meist mit offenen Armen empfangen. „Auf euch hab’ ich gehofft“, sei eine häufige Reaktion. Obdachlose, die die Kältegang-Mitglieder nicht kennen, seien anfangs häufiger misstrauisch.
Hinter dem Kältegang steht der Verein „Make it happen“. All das, was das Team an die Obdachlosen verteilt, ist durch Spenden gedeckt. Und da verzeichnet der Kältegang für 2024 einen dramatischen Rückgang. Um 90 Prozent seien die Spenden im Vergleich zum sehr guten Jahr 2023 zurückgegangen, sagt Deniz Palabiyikli. Sie hofft auf weitere Hilfe. Ebenso von Helferinnen und Helfern. Denn davon könne es auch nie genug geben. „Wenn sich 20 Leute dazu bereiterklären würden, nur an einem Tag im Monat verfügbar zu sein, wäre uns schon viel geholfen“, sagt die Projektleiterin.
Der Kältegang teilt auf seiner Internetseite selbst über sich mit: „Ursprünglich entstanden durch die private Initiative einer sozial hoch engagierten Hausfrau, welche damit begann, nicht sesshaften Menschen in Leverkusen, insbesondere in den Wintermonaten mit festem Schuhwerk, warmer Kleidung, Hygieneartikeln und warmer Hausmannskost zu versorgen.“ Wer das Projekt unterstützen will, findet alle wichtigen Informationen online.
Wupperverband warnt
Der Wupperverband warnt davor, Eisflächen auf Talsperren zu betreten. Unter der Eisfläche könnten sich Hohlräume bilden, sodass das Eis brechen kann. „Das Betreten ist für Mensch und Tier lebensgefährlich und daher strengstens verboten.“ Dieser Hohlraum könne im Gegensatz zu Seen dadurch entstehen, dass Talsperren einen schwankenden Wasserstand haben. Sinke der, könne sich zwischen Eis und Wasser der Hohlraum bilden. Deshalb ist die Gefahr bei Talsperren größer, dass das Eis bricht. Der Wupperverband hat entsprechende Schilder aufgestellt, die unbedingt zu beachten seien. (nip)