Die Hitdorfer Fähre ist repariert und soll ab Donnerstag, 5. Dezember, wieder von 6 bis 14 Uhr fahren.
St. Michael fährt wiederDiesmal waren die Starterbatterien der Hitdorfer Fähre leer
„Die Fähre verkehrt an 362 Tagen im Jahr und wird als Alternative zur Leverkusener Autobahnbrücke geschätzt“, steht in einer offenen Stellenanzeige für einen Fährmann für die St. Michael. Schön wär’s. Zuletzt war die Fähre wieder ausgefallen. Als Grund für den jüngsten Ausfall der Hitdorfer Fähre gibt die Stadt Leverkusen an, dass zwei Starterbatterien defekt gewesen seien. Ein Problem, das Autofahrer oder Lastwagenfahrer bei Kälte kennen. Zusätzlich sei ein Keilriemen gewechselt worden. Keine große Sache, so scheint es. Dennoch fiel die Fähre dadurch wieder aus. Die Stadt teilt am Mittwoch mit, dass der Betrieb am Donnerstag und Freitag von 6 bis 14 Uhr wieder aufgenommen werden soll.
Öfter gab es zuletzt technische Probleme mit der gebrauchten St. Michael, im Oktober und November ruhte der Betrieb zweimal wegen Treibguts, aber viel öfter wegen der Personalknappheit: An mehreren Wochenenden stellte die Gesellschaft im Herbst den Betrieb ein, weil kein Personal vorhanden war. Meistens fährt das Schiff zwischen Hitdorf und Langel nur zwischen 6 und 14 Uhr, aber das auch nicht immer.
Leverkusen: Fähre fällt häufig aus
Wenigstens auf die regelmäßigen Ausfälle der Fähre kann man sich inzwischen verlassen, wenn man es mal so ausdrücken möchte; ebenso sicher folgt eine Pressemitteilung des Vorsitzenden der Hitdorfer CDU, Joshua Kraski. Die CDU drängt jetzt auf Prüfung einer Fähr-Genossenschaft. Die Ratsfraktionen und die Fährbetreiber, Stadtverwaltung Leverkusen und die HGK (Häfen- und Güterverkehr Köln) sollen sich zusammensetzen, um Garantien zu verhandeln, um den Betrieb nach 2025 sicherzustellen, so die Forderung. Kraski schreibt, dass die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker offenbar kein Interesse am Fortbestand der Fähre habe.
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Ausweislich der Webseite der HGK sucht der Betreiber einen Fährführer für die St. Michael, der 40 Stunden in der Woche arbeiten soll – früh, spät und an Wochenenden. Voraussetzungen sind ein Fährführerschein oder ein Rheinschifferpatent für die Fahrstrecke bei Hitdorf sowie ein UKW-Binnenschifffahrtsfunkzeugnis und möglichst ein Radarschifferpatent sowie ein Ersthelfernachweis für den Notfall. Weiter heißt es in dem Stellenangebot: Wünschenswert wäre ein Abschluss im Ausbildungsberuf Binnenschiffer oder Befähigung als Matrose nach Abschlussprüfung an einer anerkannten Schifferberufsschule oder eine mit Erfolg abgelegte Prüfung zum Matrosen-Motorenwart oder die Bereitschaft, sich entsprechend weiterzubilden.
Es scheint schwer zu sein, einen solchen Kapitän an Bord zu bekommen. Klar ist: Wenn es nicht gelingt, einen regelmäßigeren Betrieb zu haben, wird sich der seit weit über einem Jahr in Gang gekommene Teufelskreis weiter verstärken: Weil Fahrgäste sich nicht auf sie verlassen können, wird die Fähre für tägliche Wege nicht mehr als zuverlässiges Verkehrsmittel in Betracht gezogen, die Fahrgastzahlen nehmen weiter ab und damit auch die Einnahmen.