Nach Zeynep zog auch Sturmtief Antonia über Deutschland und Leverkusen hinweg. Vor allem in der Nacht zu Montag gab es starke Böen, der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis zum Abend, 20 Uhr, vor Sturmböen zwischen 65 und 80 Kilometern pro Stunde.
Die Feuerwehr musste wegen Antonia am Sonntag im Laufe des Tages zu insgesamt 14 Einsätzen ausrücken, im Laufe der Nacht zu Montag nochmals zu weiteren elf. Allein Zeynep hatte zuvor zu 117 Einsätzen geführt. „Die Einsatzstellen befanden sich über das gesamte Stadtgebiet verteilt“, teilt die Feuerwehr am Montagmorgen mit. Es handelte es sich um umgestürzte Bäume, lose Äste und lose Bauteile an Gebäuden. Verletzt wurde im Zusammenhang mit der Sturmlage aktuell niemand. Im Einsatz waren Einheiten der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr, insgesamt 60 Einsatzkräfte.
Die Friedhöfe in Leverkusen bleiben am Montag noch geschlossen, erklärt die Stadtverwaltung. Es müsse zunächst überprüft werden, ob Schäden entstanden sind und beseitigt werden müssen, bevor die Friedhöfe wieder geöffnet werden können.
Zeynep deckt Hausdach teilweise ab
Sturm „Zeynep“ hat großen Schaden an einem Leverkusener Mehrfamilienhaus angerichtet. Der Schaden fiel wohl erst nach ein paar Stunden auf, als der Regen am Samstagabend eingesetzt hatte, langsam durchs undichte Dach tropfte und in die Decken der oberen Wohnungen sickerte.
Das flache Holzdach konnte den Regen nicht abhalten
Dem Mehrfamilienhaus am Theodor-Heuss-Ring in Steinbüchel sah man von unten nicht an, dass es einen schweren Schaden am Dach durch den Sturm in der vergangenen Nacht hatte. Der Wind hatte in der Nacht auf Samstag die Dachpappe aufgeworfen und über die Hälfte zusammengefaltet, wie einen Lappen.
Das flache Holzdach unter der Pappe konnte den Regen nicht lange abhalten, die Bewohner mussten das Haus am Samstagabend verlassen. Ein Baufachberater des THW und Mitarbeiter des Bauamtes der Stadt hatten diese Entscheidung gemeinsam mit der Feuerwehr getroffen.
60 Bewohner kamen in einem Hotel unter
Die Feuerwehr vermittelte: Einige kamen bei Freunden oder Verwandten unter, andere konnten kurzfristig leerstehende Wohnungen des Vermieters beziehen, die der große Wohnungskonzern offenbar in der Nähe anbieten konnte. Einige der 60 Bewohner kamen erstmal im Hotel unter.
Die Feuerwehr sperrte die Umgebung ab. Es besteht die Gefahr, dass Gegenstände durch Windböen heruntergeweht werden können.
Insgesamt wurden am Samstag noch 25 Einsätze im Zusammenhang mit dem Sturmtief „Zeynep“ von den Leverkusener Feuerwehrleuten bewältigt, das am Freitag mit orkanartigen Böen über Leverkusen hinweggefegt war.
Warnung vor Sturm „Antonia“
Und nun folgt der dritte Sturm innerhalb weniger Tage: Für Sonntag von 10 bis 22 Uhr warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 55 bis 70 km/h, in exponierten Lagen von bis zu 80 km/h. Wer sich draußen befindet, soll weiter besonders auf herabfallende Gegenstände achten – besonders Äste und Dachziegel.
In der Nacht zu Montag ist die Warnung des DWD noch dringlicher: Es könnten schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 95 km/h auftreten, anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung. In Schauernähe und exponierten Lagen müsse gar mit Böen von bis zu 110 km/h gerechnet werden.
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat am Sonntagmorgen davor gewarnt, Wäder zu betreten. Es besteht durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste weiter die Gefahr, verletzt oder getötet zu werden. Viele Waldwegen seien auch durch umgestürzte Bäume versperrt und nicht passierbar. Sie zu überklettern, sei lebensgefährlich, schreibt Wald und Holz in einer Pressemitteilung: „Ineinander verkeilte Äste und Stämme stehen häufig unter Spannung, die sich spontan oder durch das Überklettern lösen kann. Selbst dünne Stämme werden dann zu tödlichen Katapulten.“ (mit aga und hge)