Wir testen Freibäder in Köln und Leverkusen. Heute: Das Freibad am Calevornia, das jetzt unabhängig vom Spaßbad betrieben wird.
FreibadtestDas Calevornia in Leverkusen hat vor allem für die Kleinsten viel zu bieten
Das Freibad am Calevornia hat in letzter Zeit vor allem negative Schlagzeilen gemacht. Im vergangenen Sommer blieb es wegen Personalmangels komplett geschlossen, in diesem Jahr sah es zunächst besser aus, dann musste der Sportpark Leverkusen aber auch wieder die Öffnungszeiten verkürzen. Aktuell ist der Außenbereich täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Liegt es daran, dass das Wiesdorfer Freibad trotz Temperaturen um 30 Grad am Testtag nur schwach besucht war?
Höhepunkte
Besonders das Angebot für Kleinkinder fällt auf. Das flache Spielbecken ist riesig, hat ein Holzschiff in der Mitte, eine Minirutsche in Form einer Robbe und viele kleine Wasserdüsen. Hier findet auch bei stärkerem Andrang jeder ein Plätzchen zum Planschen. Die gleiche Altersklasse freut sich auch über den mit riesigen Sonnenschirmen beschatteten Matschspielplatz. Auch auf der Liegewiese punktet das Calevornia mit viel Schatten unter altem Baumbestand auf 20.000 Quadratmetern.
Kinder
Wie zuvor beschrieben, ist für kleine Nichtschwimmer viel geboten. Jugendliche freuen sich über die Basketballkörbe im großen Becken. Körbe werfen im Wasser: Ein nicht alltägliches Vergnügen. Für Kinder, die für das Babybecken zu groß, für Wasserbasketball aber noch zu klein sind, fehlt es allerdings an Attraktionen. Sie schauen sehnsüchtig auf die große gelbe Rutsche, die von außen zwar gut zu sehen, aber nicht zu erreichen ist. Der Kombibetrieb mit dem Spaßbad ist seit diesem Sommer eingestellt, Besucher müssen sich entscheiden, ob sie drinnen oder draußen baden möchten. Im Außenbereich gibt es keine Rutschen und keinen Sprungturm, hier ist das Freibad Wiembachtal deutlich besser aufgestellt.
Aktivitäten
Neben Wasserbasketball kann man sich auch auf dem Land sportlich betätigen: zwei Volleyballfelder und zwei Beachsoccerfelder mit feinem Sand können ohne Buchung genutzt werden, Bälle muss man aber mitbringen. Ein Teil des großen Beckens ist auch als Schwimmerbecken abgetrennt, sportlichen Schwimmern fehlen hier aber die Bahnen und die Beckenlänge.
Gastronomie
Ein Kiosk versorgt hungrige Besucher auch hier mit den üblichen Freibad-Snacks, die Karte entspricht jener des Hallenbades: Pommes, Nuggets, Kaffee, Eis. Durch den geringen Besuch am Testtag kam es nie zu Warteschlangen. Auch wenn die Preise auf der Tafel offensichtlich überklebt (und daher wohl angehoben) wurden, bewegen sie sich noch im üblichen Rahmen: Eine kleine Pommes kostet 3,90 Euro, Ketchup 40 Cent extra. Ein Slush-Eis gibt es für 2,50 Euro. Cappuccino für 3 Euro. Von Preisen von bis zu sieben Euro für eine Portion Pommes wie in Köln ist man hier also noch weit entfernt.
Eintritt
Der Vorteil der Trennung von Hallen- und Freibad ist, dass der reine Freibadbesuch jetzt deutlich günstiger geworden ist. Die Preise wurden an das Bad Wiembachtal angepasst: Die Tageskarte kostet für Erwachsene fünf Euro, für Kinder ab vier Jahren und Studierende bis 25 Jahren 3,50 Euro. Im Hallenbad kostet die Tageskarte 10,50 Euro, im Gegensatz zum Freibad können auch Tickets für zwei oder drei Stunden gebucht werden, sie sind aber immer noch teurer, als der Tageseintritt im Außenbereich. Tickets für das Freibad müssen vorab Online gebucht werden, der Eintritt erfolgt über den alten Freibadeingang an der Bismarckstraße, nicht mehr über den Haupteingang des Calevornia.
Erreichbarkeit
Hier gewinnt das Calevornia im Vergleich zum Opladener Bad. Die Wupsi-Linien 203, 207 und 222 halten direkt vor der Tür an der Haltestelle Calevornia, die Linie 212 an der ebenfalls nahen Haltestelle Lise-Meitner-Gymnasium. Einige Parkplätze mit Parkschein gibt es direkt am Eingang, wer ein Stückchen laufen kann, findet immer einen kostenfreien Schattenparkplatz unter der Stelzenautobahn.
Sauberkeit
Die Anlage ist insgesamt sehr gepflegt, es fallen keine schmuddeligen Ecken auf. An dieser Stelle ist auch die Freundlichkeit der Mitarbeitenden besonders hervorzuheben. Ein Schwimmmeister erklärt einem kleinen Jungen sehr nett, dass er mit Schwimmflügeln nicht in den Schwimmerbereich darf und entschuldigt sich sogar noch dafür. Auch die Security, die den für heiße Tage doch recht frühen Schluss um 18 Uhr durchsetzen muss, fordert sehr höflich und entspannt zum Verlassen der Anlage auf.
FazitZum Plantschen und um mit Blick auf die Bayarena die Seele baumeln zu lassen, ist das Freibad wunderbar geeignet. Von der viel befahrenen Bismarckstraße bekommt man schon kurz hinter dem Eingangstor nichts mehr mit. Auch die Sportmöglichkeiten für Wasserbasketball, Beachvolleyball und -fußball sind ein Pluspunkt. Und: Nach der Schließung im Vorjahr scheint sich der Besucherstrom stärker nach Opladen zu verlagern. Wer auf Rutschen und Sprungturm verzichten kann, hat hier einen entspannten Freibadtag – allerdings erst ab 13 Uhr.
Besuchszahlen
So viele Menschen kamen am vergangenen, heißen Wochenende in die Leverkusener Schwimmbäder (jeweils über den Tag verteilt, nicht gleichzeitig):
Im Freibad Wiembachtal waren am Freitag, 7. Juli, 427 Besucherinnen und Besucher, am Samstag, 8. Juli, 1523 und am Sonntag bis zur gewitterbedingten Räumung um 16 Uhr 1176.Im Calevornia Freibad waren am Freitag 150 Menschen, am Samstag 700 und am Sonntag 377. Ungeachtet der Witterung gut besucht ist das Spaßbad, hier waren am Sonntag 1600 Besucher über den Tag verteilt.
Zur SerieIm großen Freibad-Test des „Kölner Stadt-Anzeiger“ haben wir die Bäder in den Kategorien Spaßfaktor, Kinderfreundlichkeit, Sportfaktor, Pommes, Erholung und Allgemeines (dazu gehören Eintrittspreis, ÖPNV-Anbindung und Sauberkeit) getestet. Am Ende wird es kein Ranking geben, sondern ein Fazit zu jedem Freibad. In Leverkusen gibt es zwei Freibäder – den Test zum Opladener Wiembachtal lesen Sie hier. In Köln wurden bereits das Stadionbad, das Höhenbergbad und das Zündorfbad getestet.