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Wer wird Parteichef?Armin Laschet und Norbert Röttgen werben bei Leverkusener CDU

Lesezeit 3 Minuten

Armin Laschet will CDU-Vorsitzender werden. (Screenshot)

Leverkusen – Es ist jetzt eineinhalb Jahre her, dass Youtuber Rezo mit der CDU generalabgerechnet hat. Seit Corona hat die Partei wieder Aufwind erhalten – nicht zuletzt dank Angela Merkels Krisenmanagement. Die kommenden Monate werden bei der einstigen Volkspartei wieder spannend: Im Januar wird der neue Vorsitzende gewählt.

Die CDU in Leverkusen wollte ihren Mitgliedern vorab die Möglichkeit geben, sich die drei Kandidaten in einer Onlinekonferenz anzuschauen und ihnen auf den Zahn zu fühlen. Armin Laschet und Norbert Röttgen haben den Anfang gemacht, Friedrich Merz wird sich Anfang Dezember vorstellen.

Auch Norbert Röttgen greift an.

Um die 30 CDUler nutzten am Dienstagabend die Gelegenheit. Die Themen: Ein Mix aus Klimawandel, Digitalisierung, USA-Politik, Corona und auch die Frage nach möglichen Steuererhöhungen fehlte nicht.

Alles zum Thema Armin Laschet

Die Armin Laschet übrigens ganz klar mit „Nein“ beantwortete. Der Ministerpräsident hatte den Vorteil, auf seine Regierungsverantwortung verweisen zu können. Beim Thema Corona verteidigte er seinen „Kurs mit Maß und Mitte“. Populär sei der, der alles verbietet, sagte Laschet mit einem Seitenhieb auf Markus Söder, dem die Corona-Krise zwischenzeitlich zu Höhenflügen verholfen hatte. Den Impfstoff nach der erhofften Zulassung nun auf die 53 Impfzentren in NRW zu verteilen, sei die größte logistische Herausforderung, erklärte Laschet – er werde unter Polizeibewachung transportiert, „wie ein Geldtransporter“.

Kampf gegen Clankriminalität

Doch es gab auch Themen abseits von Corona: Der Ministerpräsident, offenbar zu Hause vor einem schwarzen Buchregal und seinem Schuhschrank, erinnerte an die Verurteilung des Leverkusener Clanchefs Michael G. im vergangenen Jahr und den angesagten Kampf seines Innenministers Herbert Reul gegen Clankriminalität: „Das Thema steht ganz oben auf der Agenda.“

Frank Schönberger moderierte die CDU-Veranstaltung.

Konsens gab es bei beiden Kandidaten beim Thema Digitalisierung, vor allem, was die Verwaltungen, aber auch die Schulen betrifft. „Wir hängen zehn bis 20 Jahre zurück, in der öffentlichen Verwaltung bestimmt 20 Jahre“, konstatierte Norbert Röttgen. Er stieg in die Analyse ein, wie die CDU es schaffen könnte, nach 16 Jahren Regierungsbeteiligung ein neues Mandat zu erringen. „Das ist nicht selbstverständlich“, betonte er. Für Röttgen als ehemaliger NRW-Umweltminister ist klar: Der Kampf gegen den Klimawandel und die Energiewende sind Topthemen für die Bürgerinnen und Bürger: „Wir müssen das Thema annehmen, die jungen Leute haben das schon getan.“ Das kommt ihm zugute: „Die Energiewende ist mein Baby“, bekannte er.

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Dass er auch Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses ist, wurde deutlich, als es um die Themen Europa und die aktuelle Blockade von Polen und Ukraine gegen den Haushaltsentwurf ging. Diesem Themenkomplex schaffte er deutlich mehr Leben einzuhauchen als Laschet, der bei Thema Europa nur darauf verweisen konnte, dass die CDU „seit Adenauer die Europapartei“ sei.

Auf die Frage eines CDU-Mitglieds, wie mit der AfD zu verfahren sei, erklärte Röttgen seine Strategie folgendermaßen: Die Schnittmenge zwischen CDU und AfD sei gering, da gebe es wenig zu gewinnen. Wo viel zu gewinnen sei, sei hingegen bei den Grünen-Sympathisanten, 14 Prozent Schnittmenge gebe es zwischen CDU- und Grünenwählern, behauptete er. Und auch Armin Laschet hatte bereits deutlich gemacht, welches „Schreckensszenario“ er 2021 unbedingt verhindern will: Rot-rot-grün.