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„Um das Bayerkreuz” 1948-1952Als die Straßen Leverkusens Motorrad-Rennstrecke waren

Lesezeit 2 Minuten

Das Rennen 1948

Leverkusen – „Wir bitten, die Eintrittskarten sichtbar zu tragen“, hieß es 1948 im Programmheft für das Motorrad-Straßenrennen „Um das Bayerkreuz“. Hunde durften nicht an die Rennstrecke gebrachten werden. Und die Zuschauer wurden angehalten, auf ihre Kinder zu achten und Fluren und Wald zu schützen.

Anton Müller war einer der Motorradpioniere der Anfangszeit. Er heimste 1948 den zweiten Platz ein und brachte „tellergroße Medaillen“ mit nach Hause, wie sich sein Sohn Rolf erinnert.

70 Jahre später braucht niemand eine Eintrittskarte vorzuzeigen, wenn am kommenden Dienstag, 11. September, 19 Uhr, im Pfarrsaal der Kirchengemeinde St. Andreas, Bergische Landstraße 8 in Schlebusch der Bergische Geschichtsverein Abteilung Leverkusen-Niederwupper zum Vortrag über das legendäre Straßenrennen in den Jahren 1948 bis 1952“ einlädt. Der Eintritt ist frei.

Auch Seifenkisten Thema

Reinhold Braun, Vorsitzender der Abteilung, wird zudem über das Seifenkisten 1949 in Edelrath berichten.

Rasante Kurven nahmen auch die Zeichner der Broschüren.

Der Motor-Sport-Club Leverkusen (MSC Leverkusen), Mitglied im ADAC, veranstaltete in den Jahren 1948 bis 1952 große Motorsportrennen für Nachwuchsfahrer, die im Nachkriegsdeutschland und in Leverkusen und Umgebung große Beachtung fanden.

50 Pfennige kostete das Programmheft 1948.

Beim ersten Rennen am 12. September 1948 ließen fast 150 Fahrer ihre Motoren rund um die Gezelin-Kapelle in Alkenrath und Schlebusch dröhnen. Rund 35.000 Zuschauer sahen dem Rennen zu. Auch Anton Müller war dabei und belegte die oberen Plätze. An die „tellergroßen Medaillen“ kann sich sein Sohn, Rolf Müller aus Manfort, noch gut erinnern.

50.000 Zuschauer

Zu späteren Rennen kamen laut Braun gar 50.000 Zuschauer. Bedingt durch einen Todesfall auf der Rennstrecke 1951 und der erheblichen Kosten wurden die Rennen „Um das Bayerwerk“ ab 1953 auf den Nürburgring verlegt.

In Scharen kamen die Zuschauer nach Schlebusch um beim Motorrad-Straßenrennen um das Bayerkreuz dabei zu sein. Auf Maschinen mit den Namen Triumph, Ariel, Puch oder Zündapp knatterten die Rennfahrer durch die Stadt, eine Art Nürburgring.

Im Jahr 1949 gab es zum ersten Mal ein Seifenkistenrennen des MSC-Veranstalters in Leverkusen-Edelrath, das „Dhünntal Kistelrennen“, das seit einigen Jahren wieder regelmäßig stattfindet.

Die Broschüre fürs Seifenkistenrennen 1949 kostete 30 Pfennige.

Der waghalsige Kopilot lehnte sich aus dem Beiwagen.

Da an dem Rennen damals Personen aus Leverkusen, Langenfeld, Leichlingen, Monheim und Burscheid teilgenommen haben, kündigte der Geschichtsverein den Vortrag auch in den Nachbarstädten an. Personen, die noch etwas für den Vortrag liefern können, sollten sich beim Verein unter ☎ 0214 / 8 90 84 01 oder per E-Mail melden.

bgv-niederwupper@t-online.de

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