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Nach illegaler PartyDemo gegen Verweilverbot in Opladen angekündigt

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Party Opladen2

Am 26. Juni beendete die Polizei eine Party mit knapp 500 Teilnehmenden.

Leverkusen – Protest gegen das Verweilverbot in der Neuen Bahnstadt Opladen: Keneth Dietrich von den Linken hat zu einer Tanz-Demonstration am 9. Juli ab 18 Uhr auf dem Parkplatz der Ludwig-Rehbock-Anlage aufgerufen. Das Motto der Veranstaltung: „Freiräume für Kultur. Gegen Repression.“ Er will für die „Kultur- und Versammlungsfreiheit“ demonstrieren: „Das Verweilverbot in Opladen darf nicht verlängert werden, die Stadtverwaltung muss Freiräume für selbstorganisierte Jugendkultur schaffen."

In der Neuen Bahnstadt Opladen wurde am 26. Juni eine illegale Party mit knapp 500 Teilnehmenden von der Polizei aufgelöst, es gab Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung. „Wir denken, hier wird die Corona-Schutzverordnung missbraucht, um vermeintlich störende Menschen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen“, sagt Dietrich in einer Mitteilung. Bei der aktuellen Inzidenz und Großereignissen wie der Fußball-EM sei es nicht verständlich, warum keine Veranstaltungen unter freien Himmel stattfinden sollten.

Für Jugendliche besonders belastend

„In der seit Monaten andauernden, besonders für Jugendliche, belastenden Situation mit Repression und Verboten zu reagieren, ist der völlig falsche Weg“, erklärt Dietrich. Verbote allein führten nur zu einer Verlagerung, „letztendlich ins Dunkelfeld“, und gefährdeten die Akzeptanz der Coronamaßnahmen bei jungen Menschen. Daher sollten Ordnungsdienst und Jugendamtkooperativ vorgehen und kulturelle Freiräume ermöglichen, schlägt er vor.

Dietrich organisiert die Veranstaltung auch auf Bitten mehrere Künstlerkollektivs hin: Das „Psyland Rheinland Kollektiv“, das „Last Generation Kollektiv“ und das „Neeyan Rang Dekoration Team“ gehören zu den Initiatoren. Darüber hinaus rufe auch das Label „Majestic Elephant“ mit auf, so Dietrich.

Das Alkohol- und Verweilverbot in der Neuen Bahnstadt galt nur bis zum 8. Juli, und die Stadtverwaltung kann es auch nicht ohne Weiteres verlängern. Das Verbot war an ein konkretes Ereignis gekoppelt: nämlich das der illegalen Party. Am Wochenende darauf blieb es ruhig, damit ist dem Verweil- und Alkoholverbot die Grundlage entzogen. Das sei ihm bewusst, sagt der Kommunalpolitiker, die Demo findet trotzdem statt. Auch, weil mit der Veranstaltung gegen das geplante Versammlungsgesetz in NRW demonstriert werden soll.Keneth Dietrich hat die Demonstration mit 50 Teilnehmenden angemeldet, kann sich aber auch mehr vorstellen. Er betonte, dass die Organisatoren für die Einhaltung von Abständen sorgen würden. Teilnehmende sollen eine medizinische Maske tragen und sich am besten vorher testen lassen.