Leverkusen – Eine ganze Weile hat sich wenig getan am markanten Kesselhaus im Herzen der Neuen Bahnstadt Opladen. In jüngster Zeit aber ist in rasantem Tempo der Erweiterungsbau vor der früheren Energiezentrale des Eisenbahn-Ausbesserungswerkes vierstöckig in die Höhe gewachsen. Bis Jahresende soll das anspruchsvolle Bauvorhaben an dem denkmalgeschützten Gebäude abgeschlossen sein, das in den ersten Monaten des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden soll.
Neue Namen, gleiches Konzept
Die Regie dafür haben inzwischen andere Betreiber übernommen. Hatten vor zwei Jahren noch die Greyfield Group und die Kobix Immobilien GmbH, beide Firmen mit Sitz in Essen, den Baubeginn gemeinsam gefeiert, so hat inzwischen die Essener 4bricks GmbH das Projekt übernommen, in dem die ipartment GmbH mit Sitz in Köln künftig die Bewirtschaftung von 32 Apartments besorgen soll.
„Optimale Bedingungen für Geschäftsreisende, Pendler, Hochschul- und Firmenmitarbeiter“ sollen die komplett ausgestatteten Wohnungen in Größen zwischen 22 und 72 Quadratmetern und zusätzliche High-Tech-Arbeitsbereiche bieten. Die technische Ausstattung wird Highspeed-WLAN, Bluetooth-Box und Flachbild-Fernseher umfassen, zu den Service-Leistungen gehören ein Frühstücksangebot, Park-, Konferenz, Putz-und Wäschedienste sowie ein Pförtner.
ipartment bewirbt sein künftiges Angebot in Opladen als ein Gebäude einer neuen voll digitalen Generation. Betriebsleiter Marcus Löwe: „Über eine 360 Grad digitalisierte Guestjourney kann man völlig autark einchecken und sich im Gebäude jederzeit zurecht finden. Ein komplett automatisierter Mailing-Assistent und eine digitalisierte Gästemappe mit allen notwendigen Infos unterstützen die Gästebetreuung.“ Dies sei browserbasiert und benötige keine zusätzliche App.
Das Kesselhaus
Das Kesselhaus, 1903 errichtet und nach Kriegsschäden 1948 neu aufgebaut, diente der Dampf- und Warmwasserversorgung des Ausbesserungswerks. Bis zur Schließung des Werks im Jahr 2003 war es in Betrieb. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass das Kesselhaus noch so gut erhalten ist. Die Rohrleitungen für Wasser, Dampf und Gas, die Kessel und Ventile sind noch vorhanden und Zeugnis der industriellen Vergangenheit der Bahnstadt und seiner Gebäude. Im Jahr 2009 wurde entschieden, dass das Kesselhaus als Baudenkmal erhalten bleiben und behutsam saniert werden soll. (hb, ger)
Es solle zwar eine persönliche und individuelle Betreuung der Gäste geben, doch seien die digitalen Abläufe auch Teil eines Hygienekonzeptes. In der Regel würden Firmen kosteneffizient ganze Kontingente für ihre Mitarbeiter mieten. Der Aufenthalt lasse sich flexibel zwischen einzelnen Tagen oder bis zu einem halben Jahr buchen. Die Betreiber der Serviced Apartments werten ihr Angebot auch als eine Entlastung für den regionalen Wohnungsmarkt und rühmen die exzellente Verkehrsanbindung.
Zusätzlich werden im Kesselhaus eine Gaststätte mit Außenterrasse und zwei Gewerbebetriebe einziehen. Eine besondere Attraktion versprich auch eine Dachterrasse zu werden, die über einen gläsernen Aufzug – mit Blick ins Denkmalgebäude mit seinen alten Kesseln – erreicht wird.