Leverkusen – Es soll endlich weitergehen mit der Planung der neuen Feuer- und Rettungswache Nord in Opladen. Das sieht auch eine große Mehrheit im Umweltausschuss der Stadt so, wenngleich es gerade wegen des dafür erforderlichen Landschaftseingriffes am deutlich favorisierten Standort bei den Umweltpolitikern arge Bauchschmerzen gibt.
Es sei „höchste Eisenbahn“, die alte Feuerwache an der Talstraße durch einen Neubau zu ersetzen, unterstrich Tim Feister (CDU) die grundsätzliche Zustimmung seiner Fraktion zum Neubau und auch zu dem jetzt favorisierten Standort neben der A3, am Opladener Ende der Solinger Straße in der Gemarkung Auf den Heunen. Allerdings habe die CDU noch Zweifel angesichts der Größe der dafür ausgewiesenen Fläche.
Drei Gegenstimmen
Drei Nein-Stimmen gab es bei der Abstimmung im Umweltausschuss am Ende, eine davon kam von Frank Pathe (Klimaliste). Dass ein Neubau erforderlich sei, werde rundum akzeptiert, doch sei der ausgeguckte Standort aufgrund schwerwiegender Mängel gänzlich ungeeignet. Da werde in den naturnahen Raum eines Landschaftsschutzgebietes eingegriffen, an dem eine aufwendige Erschließung erforderlich sei, Probleme bei einem Hochwasser der Wupper drohten und der Lärm von der Autobahn ignoriert werde.
Überlegungen, dort zusätzlich die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) unterzubringen, denen es an ihrem jetzigen Standort in der Fixheide an Expansionsmöglichkeiten mangelt, würden den Landschaftsverbrauch hier weiter steigern. Was Pathe ebenso ablehnt wie der parteilose Manfred Schröder, der an dieser Stelle außerdem eine wichtige Kaltluftschneise für Rheindorf in Gefahr wähnt.
Nicht optimal
So richtig forsch legten sich auch die Befürworter einer Feuerwache an dieser Stelle im Umweltausschuss nicht ins Zeug. Dieser Standort sei sicherlich nicht perfekt, räumte Dirk Löb (SPD) ein. „Aber den optimalen Platz werden wir sicher nicht finden.“ Immerhin seien zwölf verfügbare Grundstücke geprüft, fünf davon näher untersucht worden und am Ende der Abwägung habe Auf den Heunen das akzeptabelste Ergebnis erhalten.
Vor allem, was die Erreichbarkeit des gesamten Einsatzgebietes durch die Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst angeht, hat der favorisierte Standorte einen einsamen Spitzenplatz erreicht. Schließlich ist die Wache Nord nicht nur für Opladen, sondern unter anderem auch für die Stadtteile Rheindorf und Hitdorf verantwortlich. Eine Wache an dieser Stelle würde eine deutliche Steigerung der Sicherheit gegenüber dem jetzigen Standort Talstraße bedeuten. Einige andere – so auch das Gleisdreieck an der Bahnstrecke zwischen Opladen und Küppersteg – hätten in puncto Einsatzzeiten Verschlechterungen für den Nordwesten des Stadtgebietes bedeutet.
Nun sollen im nächsten Schritt, so Beschlusslage im Umweltausschuss, Machbarkeitsstudien eine weitere Planung an diesem Standort und die Wirtschaftlichkeit des Projektes untersuchen. Zunächst aber wird das Thema noch die Bezirksvertretungen I und II, den Planungsausschuss, den Finanzausschuss und schließlich den Rat beschäftigen.