AboAbonnieren

Neue Kombilösung für RheinbrückeBürger und Karl Lauterbach kämpfen für Autobahntunnel

Lesezeit 2 Minuten

Nur eine optische Täuschung: die Autobahn unter der Erde.

Leverkusen – Nach der Kombilösung ist vor der Kombilösung. So sehen es zumindest die Bürgerinitiativen, die sich unter dem Dach von „Lev muss leben“ versammelt haben. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Planung für eine neue Rheinbrücke samt Eingriff in die Dhünnaue durchgewunken hat, streben die Kämpfer für einen Rheintunnel eine Lösung an, die eine neue Brücke einbezieht: Von der Querung soll aber nur die erste Hälfte gebaut werden. Auf den zweiten Teil der Brücke würde zugunsten eines Rheintunnels verzichtet.

Die Vorteile: Ist erst mal der erste Brückenabschnitt fertig, besteht für den Verkehr die Situation wie vor der Brückensperrung. Lastwagen können also wieder durch. „Damit ist der enorme Zeitdruck aus dem Kessel, der heute noch jeden Gedanken an Alternativen zu einer Doppelbrücke im Keim erstickt“, heißt es in einer Darstellung von „Lev muss leben“, die am Montag im Forum vorgestellt wurde.

ußerdem: Würde auf den zweiten Teil der Doppelbrücke verzichtet, müsste wenigstens nicht so viel von der Dhünnaue abgetragen werden. Stattdessen könnte ein Doppeltunnel unter dem Rhein gebohrt werden, der am Ende den Fernverkehr aufnehmen soll. Die neue Brücke wollen die Kämpfer für die Kombilösung so nutzen wie in der ersten Version die nur sanierte, nicht neu errichtete Rheinbrücke: als Verbindung für den regionalen Autoverkehr, für Radler und Fußgänger, denen dann auch mehr Platz eingeräumt werden könnte.

Alles zum Thema Armin Laschet

Praktisch keine Verbesserung

Die von Straßen NRW geplante zehnspurige Doppelbrücke würde gegenüber heute praktisch keine Verbesserung bringen. Geplant ist je ein kombinierter Rad- und Gehweg in der Mindestbreite von 3,50 Meter. Das ist der Stand der 60er. Auf einer neuen Brücke könnte man sogar eine Schienenverbindung unterbringen. Die ist zwar im Moment offiziell nicht gewollt – aber das kann sich noch ändern: In den Luftreinhalteplänen für Köln und Leverkusen ist noch Platz für gute Ideen.

Und müsse es auch, heißt es bei den Initiativen. Auch Leverkusen ist von der Deutschen Umwelthilfe verklagt worden, weil auf der Gustav-Heinemann-Straße nachweislich der Stickoxid-Grenzwert oft überschritten wird; „ein Fahrverbot ist auch für die Stadt Leverkusen keine abstrakte Bedrohung mehr“. Das weiß auch Karl Lauterbach. Der SPD-Bundestagsabgeordnete beteuerte, weiter für den langen Rheintunnel zu kämpfen.

Demnächst treffe er sich erneut mit Ministerpräsident Armin Laschet. Der CDU-Mann soll seinen Verkehrsminister Hendrik Wüst umstimmen, der sich auf den kurzen A-1-Tunnel in Küppersteg festgelegt hat. Der, so Lauterbach, sei aber „zu kurz für Staubfilter, löst also unser Problem nicht“.