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OpladenGrüne Kursänderung bei Feuerwache im Leverkusener Norden

Lesezeit 3 Minuten
Die Felder gegenüber Auf den Heunen betrachtet die Bauverwaltung als geeigneten Standort für eine neue Feuer- und Rettungswache.

Die Felder gegenüber Auf den Heunen betrachtet die Bauverwaltung als geeigneten Standort für eine neue Feuer- und Rettungswache.

Taugt das teure Interim in der Bahnstadt als Dauerlösung? Nach der Bürger- und der Klimaliste wollen das auch die Grünen wissen.

Das Reizwort „Auf den Heunen“ sorgt in Umweltschützer-Kreisen für Ärger. Wie wäre es, wenn die jetzt fest eingeplante Interimslösung für die Opladener Feuerwache später die endgültige Heimat der Feuerwehr für den Leverkusener Norden würde? Das jedenfalls wollte die Bürgerliste prüfen lassen und stellte einen entsprechenden Antrag im Bauausschuss zur Diskussion. Das Bemerkenswerte: Auch die Grünen können sich offenbar jetzt damit anfreunden, den Interimsstandort für die Opladener Feuerwehr in der Bahnstadt-West, nördlich vom Erzeugergroßmarkt als endgültigen Standort festzulegen. Wenn er denn so einigermaßen die Anforderungen der Feuerwehr erfüllt.

Die Feuerwache Opladen

Die alte Feuerwache an der Kanalstraße in Opladen taugt nicht mehr.

Das aber weiß zurzeit niemand so ganz genau, weshalb auch die Grünen eine Prüfung wollen. Denn das von der Bauverwaltung mit Macht vorangetriebene, bei Umwelt- und Landschaftsschützern aber höchst unbeliebte und umstrittene Planprojekt „Auf den Heunen“ liegt den Grünen seit jeher schwer im Magen. Nur weil sich die Fraktion bisher an die Seite ihrer Baudezernentin Andrea Deppe gestellt hatte, konnten die Pläne für das vielleicht 100 bis 150 Millionen teure Großprojekt im Landschaftsschutzgebiet so weit vorangetrieben werden, dass man inzwischen nur noch schwer wieder aussteigen kann. Deppe soll gesagt haben, dass die Pläne inzwischen so fortgeschritten seien, dass ein Ausstieg womöglich zu Regressforderungen führen könnte.

An der Kanalstraße geht es nicht mehr

Definitiv klar ist: Die Berufsfeuerwehr muss aus der derzeitigen Feuerwache an der Kanalstraße ausziehen, weil das über 100 Jahre alte Gebäude nicht nur zu klein ist, sondern auch ziemlich marode und eigentlich nicht benutzbar. Ende 2024 beschloss deshalb der Rat, dass die Opladener in ein Interimsquartier an der Europa-Allee umziehen sollen. Dieser Entschluss war unumstritten, im Gegensatz zu den Heunen. Die Kosten von 17,5 Millionen Euro (nach heutigem Stand) für das Interim erscheinen hoch, wenn man die Nutzungsdauer von vielleicht nur drei oder vier Jahren rechnet.

Auch wenn es vermutlich sehr viel länger dauert, bis eine neue Hauptfeuerwache fertig würde, bleibt ein Interim eine teure Sache, so die Kritik. Angesichts der Haushaltslage fordert die Grünen-Fraktion nun außerdem aktuelle und detaillierte Finanzierungspläne und Risikoanalysen für beide Alternativen. So steht es in einer Pressemitteilung.

Außerdem heißt es dort, man hätte sich mit Feuerwehrleuten unterhalten. Die Einschätzung der Feuerwehrleitung sei: Das Interim, wie es derzeit geplant sei, genüge nicht vollständig als Hauptfeuerwache. Eine Hauptwache benötige mehr Platz.

Auf den Heunen liegt im Landschaftsschutzgebiet, schon deshalb liegt es den Grünen seit Beginn schwer im Magen. Weil sie dem Projekt bisher zugestimmt haben, liegen die Leverkusener Umweltschutzverbände mit ihnen über Kreuz. Diese Verstimmung wird nur schwer zu heilen sein, wenn die Grünen bei ihrem Ja zum Standort Auf den Heunen bleiben. Der jetzige Antrag, der am Montagabend allerdings von einer Mehrheit von SPD und CDU niedergestimmt wurde, kann als erster Versuch gelten, den Kurs zu ändern.