Am früheren Standort der Deutschen Bank an der Birkenbergstraße in Opladen soll ein Vereinsprojekt mit 21 Wohnungen entstehen.
Opladen-ZentrumGBO plant neues Wohnprojekt in der Birkenbergstraße
Es soll ein Wohnhaus werden, das, wie die jüngsten Bauten des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) an der Kämpchenstraße und der Kölner Straße, mit kräftiger Farbgebung der Fassade im Stadtbild heraussticht. Geplant ist aber auch ein ganz besonderes, sozial engagiertes Wohnprojekt, das an der Birkenbergstraße, in zentralster Lage in Opladen, entsteht.
Wo derzeit noch der Betonbau der Deutschen Bank und ein benachbartes Wohnhaus stehen, sollen diese in absehbarer Zeit abgerissen und an ihrer Stelle neu gebaut werden. 21 Mietwohnungen sind dort auf drei Stockwerken projektiert, die über den gemeinnützigen Verein „Solemio“ vermittelt werden. Ein Vorhaben, das im zentralen Quartier von Opladen neue Akzente setzen soll.
Über Jahre entwickelte Idee
Seit 2019 ist das Projekt in Vorbereitung und weder Baubeginn noch Fertigstellung sind derzeit fest geplant. Doch beruht das Bauvorhaben auf Vorstellungen, die von GBO und Solemio über mehrere Jahre hinweg in vielen Gesprächen entwickelt worden sind, und die nun gemeinsam verwirklicht werden sollen. Das Ziel ist kein übliches Mehrfamilienhaus, sondern eines, in dem Gemeinschaft, soziales Miteinander und Nachbarschaft im Mittelpunkt stehen.
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Diese Idee verfolgen seit vier Jahren Ingrid Zureck-Bach als Vorsitzende von Solemio und derzeit fünf weitere Mitstreiter. „SOzial LEben Mitten In Opladen“ so hat die Vereinsvorsitzende den italienisch klingenden Vereinsnamen hergeleitet, der ein Gemeinschaftsprojekt begründen soll, in dem Jung und Alt aus allen Generationen und Herkünften in einem aktiv gepflegten Miteinander wohnen und leben sollen. „Wir wollen kulturell und sozial frischen Wind nach Opladen bringen“, verspricht die Vorsitzende des Vereins, der aktuell nur noch sechs Mitglieder zählt, ab sofort aber um Unterstützung wirbt.
Kooperation abgesichert
Die hat er bereits vom GBO erfahren, deren Geschäftsführer Meral Tosun und Alexander Dederichs sich angetan von dem Projekt zeigen, das den richtigen Ansatz für eine solidarische Wohnkultur in einem Quartier zeige. „Es wird weniger Anonymität geben, man achtet mehr aufeinander“, ist sich Dederichs sicher. Ein Kooperationsvertrag ist geschlossen, das Grundstück gefunden, eine Planung entwickelt. 21 Wohnungen in Größen zwischen 50 und 100 Quadratmeter sollen an der Birkenbergstraße entstehen, natürlich nach aktuellem GBO-Standard: Barrierefrei, energieeffizient, mit neuester Gebäudetechnik.
Neben Gewerbeflächen von 250 Quadratmetern soll im Erdgeschoss ein gut 100 Quadratmeter großer Gemeinschaftsraum mit Küche für die Hausgemeinschaft entstehen, in dem außer internen Versammlungen der Mieter auch öffentliche Veranstaltungen stattfinden sollen. „Wir wollen das Miteinander pflegen, intern, aber eben auch im Wohnquartier“, erläuterte Ingrid Zureck-Bach jetzt bei der Vorstellung des Projektes. Die Mieter im Haus werden individuell Verträge mit dem GBO abschließen, der Verein Solemio hat ein Vorschlagsrecht und kann Mitglieder bevorzugt unterbringen.
Wann das Sieben-Millionen-Euro-Projekt an der Birkenbergstraße beginnen werden kann, ist noch ungewiss. Im Mietshaus neben der bisherigen Deutschen Bank gibt es noch ein Problem: Die Räumungsklage gegen einen Mieter ist noch vor dem Amtsgericht anhängig. Und Solemio wirbt um weitere Mitstreiter, für sein Wohnprojekt wie für sein soziales Engagement im nahen Haus Upladin und in der GBO-Begegnungsstätte. Interessierte sind jeden vierten Samstag im Monat von 11 bis 13 Uhr eingeladen, an einem Kennenlern-Brunch im Bruno-Wiefel-Haus, Kölner Straße 100, teilzunehmen.
„Wir wollen uns einsetzen für ein lebendiges Quartier Opladen. Für eine bunte, vielfältige und offene Gemeinschaft.“ Mit diesem Grundsatz umwirbt Solemio Menschen jedes Alters, jeder Herkunft, jeder Weltanschauung. Oder wie es der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dietmar Neu ausdrückt: „Wir lieben Menschen.“