Parkgebühren in LeverkusenEine Brötchentaste ersetzt keine attraktive „Kö“ in Opladen

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Die Tiefgarage unter dem Verwaltungsgebäude in Opladen am Goetheplatz

Einige Plätze gibt es auch hier, aber es ist eng: die Tiefgarage unter dem Verwaltungsgebäude am Opladener Goetheplatz

Die Debatte über höhere Gebühren geht weiter. Eine politische Mehrheit für einen Opladener Sonderweg ist aber nicht in Sicht.

Die Abkehr von einheitlichen Parkgebühren in Leverkusens drei Zentren hat auch im Finanzausschuss Wellen geschlagen. Und es steht zu erwarten, dass die zwei Euro pro Stunde in Opladen auch nächsten Montag im Stadtrat für Diskussionen sorgen werden. Am Montagabend, 24. Juni, schlug indes der Versuch fehl, erneut in den Austausch mit den Opladener Geschäftsleuten zu gehen. Das forderte Monika Ballin-Meyer-Ahrens, fand aber keine Mehrheit. Während es in Wiesdorf und Schlebusch einen „sehr guten Austausch“ über das heikle Thema Parkgebühr gegeben habe, sei das in Opladen „komplett schiefgelaufen“, urteilte die Freidemokratin. Es wäre also sinnvoll, die Stadtverwaltung ein weiteres Treffen organisieren zu lassen.

Blick auf das Fahrrad-Parkhaus von Opladen

Einzig im Fahrrad-Parkhaus von Opladen herrscht keinerlei Parkdruck bis jetzt.

Geht es nach Opladen plus, muss nicht weiter geredet, sondern gehandelt werden – indem man das Rad einfach zurückdreht: Die Parkgebühr von 1,20 soll mitnichten erhöht, sondern auf einen Euro gesenkt werden. Für diesen Tarif kann man in der riesigen Wiesdorfer Tiefgarage parken, aber auch im Parkhaus an der Kantstraße in Opladen. Das aber liegt aus Perspektive von Opladen plus „leider am Rande“ und sei auch meistens voll besetzt. Der Kurzzeit-Parkschein – meist als „Brötchentaste“ bezeichnet – soll bleiben und im Anwohnergebiet Wiembach soll man für zwei Euro den ganzen Tag und für sechs Euro eine Woche parken können, lauten weitere Forderungen von Opladen plus. Alle Vorschläge stehen dem von der Stadtverwaltung nunmehr energischer verfolgten Prinzip entgegen, Parkraum dort teurer zu machen, wo er knapp ist. Im Wiesdorfer Untergrund ist das nicht der Fall. Deshalb ist es dort billiger.

Die Forderungen von Opladen plus machte sich Freidemokratin Ballin-Meyer-Ahrens ausdrücklich nicht zu eigen: „Das ist 60er-Jahre, das brauchen wir nicht.“ Aber reden müsse man noch einmal.

Für die CDU und die Verwaltung ist das Thema durch

Das jedoch findet noch nicht einmal Stefan Hebbel. Der CDU-Fraktionschef und Oberbürgermeister-Kandidat hält ein Nachholspiel für Opladen für „das falsche Signal“, auch für Wiesdorf und Schlebusch: Die Aktionsgemeinschaft Opladen hätte sich früher melden können, auch die Händler in Wiesdorf und Schlebusch „mussten Kröten schlucken“ beim neuen System für Parkgebühren. Zu kurz kommt Hebbel auch die Tatsache, dass Parkgebühren inzwischen mit der Umsatzsteuer belegt werden. Allein das rechtfertige eine Erhöhung. Damit liegt der Christdemokrat auf einer Linie mit seinem Parteifreund Michael Molitor. Leverkusens Kämmerer will auch keine neue Diskussion mit den Opladenern.

Dort ist der Aufschrei regelmäßig besonders laut, wenn es ums Parken und Preise dafür geht. Malte Kemp (Linke) sagte, das kenne er „seit 40 Jahren“, und es langweile ihn. Dazu zählt das Argument der niedrigeren Parkgebühren in Langenfeld.

Im Finanzausschuss führte es Markus Beisicht vom rechten „Aufbruch Leverkusen“ ins Feld. Auch dort gibt es eine „Brötchentaste“ an den Parkscheinautomaten, was wiederum Stefan Baake zu der rhetorischen Frage veranlasste: „Wer fährt denn zum Brötchen holen nach Langenfeld?“ Viel wichtiger, so der Grüne, sei doch ein attraktiver Besatz mit Geschäften. Daran müsse man in Opladen arbeiten, Parkgebühren seien weniger wichtig. So sah es auch die Mehrheit im Finanzausschuss. Wie es im Stadtrat ausgeht, wird sich zeigen.

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