Schwierige Jobs in Wiesdorf sollen nicht alles sein. Die kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft soll auch in Opladen und anderswo arbeiten.
Vorstoß der MehrheitStadtentwickler sollen ganz Leverkusen unter ihre Fittiche nehmen

Geschäftsführer Björn Krischick und seine Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort sollen zu mehr berufen werden als zur Wiederbelebung der City C.
Copyright: Ralf Krieger
Erfunden wurde sie ursprünglich, um die seit vielen Jahren vor sich hin siechende City C wiederzubeleben. Aber kaum hatte die Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM) kurz vor Weihnachten 2022 tatsächlich ihre Arbeit aufgenommen, kamen andere komplizierte Projekte hinzu: etwa die Erfüllung des von der Bahn kategorisch abgelehnten Wunsches, Leverkusen endlich einen angemessenen Bahnhof zu verschaffen. Oder die Verwirklichung eines Anlaufpunkts für die Kreativwirtschaft auf dem planerisch komplizierten Gelände an der Niederfeldstraße in Wiesdorf. Sowie die bauliche Neuaufstellung des Berufsschulzentrums an der Bismarckstraße, wo die Stadt in einer Public Private Partnership mit dem Baukonzern Hochtief steckt.
Keines von diesen langfristig angelegten Projekten ist vollendet. Trotzdem wollen alle maßgeblichen Fraktionen im Stadtrat der SWM Prokura für ganz Leverkusen erteilen. So steht es in einem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, Grünen, FDP, Opladen plus und der Ex-Linken Gisela Kronenberg. Sogar die Bürgerliste wurde mit ins Boot geholt. Die im Schatten des Rathauses angesiedelte Stadt-Tochter „leistet mit den Entwicklungen um die City C, den Bahnhof Leverkusen-Mitte, die Berufsschulen Bismarckstraße und das Kreativquartier Niederfeldstraße eine gute Arbeit und hat ihre Fähigkeiten und Vorteile gezeigt“, lautet die Bestandsaufnahme der Mehrheit nach knapp zwei Jahren.
Auf keinen Fall soll sich das stetig wachsende Team um den Geschäftsführer Björn Krischick verzetteln. Auch nach einer Ausweitung des Tätigkeitsbereichs „bleibt ihre vordringlichste Aufgabe die Revitalisierung der City C und der Wiesdorfer City“, unterstreichen die Antragsteller. Aber schon beim Gründungsbeschluss Ende November 2020 hätten sich die politischen Befürworter einer Entwicklungsgesellschaft für große Stadtbau-Projekte dafür ausgesprochen, dass die Einheit „schrittweise gesamtstädtisch tätig werden soll“, heißt es weiter. Dass es noch zwei Jahre dauerte, bis die Stadt-Tochter mit der Projektarbeit beginnen konnte, lag daran, dass sich die Besetzung ihrer Spitze hinzog.
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Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, die Kompetenzen auszuweiten. Die bestehenden Projekte machten Fortschritte – und in Opladen tut sich aus Sicht der Politiker ein neues Feld auf: Die Bahnstadt sei bald fertig gebaut, die städtische „Neue Bahnstadt Opladen GmbH“ werde damit aufgelöst. Ohne Schub aus dem Rathaus soll der große Stadtteil aber nicht bleiben.
Deshalb sei „nun der Zeitpunkt gekommen, den Tätigkeitsbereich der SWM auszuweiten und eine gesamtstädtische Stadtentwicklungsgesellschaft bzw. Projektgesellschaft Leverkusen zu schaffen“. Indem sie für verschiedenste Projekte im gesamten Stadtgebiet tätig sein kann, „ermöglicht sie uns mehr Flexibilität und Schnelligkeit bei der Abarbeitung der vielschichtigen Aufgaben“.