Leverkusen – Bei vielen stellte sich beim Anblick der verschlammten Straßen um die Baustelle an der Opladener Lucasstraße ein Déjà-vu vom Juli-Hochwasser ein. Ein Bagger hatte bei Bauarbeiten ein 10 Zentimeter dickes Wasserrohr der EVL beschädigt – und damit Keller der umliegenden Häuser geflutet.
Lager geflutet
Da die betroffenen Gegend an der Robertsburg etwas erhöht liegen, war sie nicht oder nur wenig vom Hochwasser betroffen. Umso mehr fluchte Dieter Olligschläger, der einen Handwerksbetrieb für Blitzschutzanlagen führt und dessen Lager und Garage fast bis zur Kellerdecke voll Wasser stand: „Ich habe extra viel Material angeschafft, weil auch in unserer Branche der Nachschub wegen Corona nicht hundertprozentig ist.“
Das Rohr ist eine Transportleitung, daher waren am Montagvormittag neben Opladen auch Teile von Lützenkirchen und Küppersteg zeitweise ohne Wasser. „An der Transportleitung selbst hängen glücklicherweise keine Haushalte“, erklärt EVL-Sprecher Stefan Kreidewolf.
Anlieger ohne Wasser
Der betroffene Bereich konnte über andere Leitungen versorgt werden, so dass die meisten Haushalte bis 14.30 Uhr wieder versorgt waren. Nur die direkten Anlieger waren weiter ohne Wasser, für sie wurde eine Notversorgungsstelle eingerichtet. Am Abend konnte die Schadensstelle dann leer gepumpt werden. Danach sollten die Monteure der EVL eine Reparaturschelle anbringen, so dass spätestens am Dienstagmorgen auch die letzten sieben Häuser wieder versorgt sein sollten.
Bei Dieter Olligschläger ist das Wasser aus der Baustelle erst durch den Garten und den Gartenteich gelaufen, dann von hinten durch einen Lichtschacht in die Kellergarage. Die lief innerhalb von 15 Minuten voll.
Koi-Karpfen verloren
Das Auto konnte er noch schnell herausfahren, ein paar kleine zappelnde Fische zurück in den jetzt braunen Teich werfen. Seine großen Koi-Karpfen gibt Olligschläger womöglich verloren: Wenn sie Glück haben, sind sie übers Feld bis in die Wupper gespült worden.Der Baggerfahrer, der die Leitung beschädigt hatte, lief mit sorgenvollem Gesicht durch die Straßen.