Bei den Betroffenen des Hochwassers weckt der Wassereinbruch schlimme Erinnerungen.
Großer WasserrohrbruchSchlebuscher fühlen sich an das Hochwasser von 2021 erinnert
Und plötzlich kam wieder das Wasser. „Wir hatten Tränen in den Augen“, sagt Gabriele Wirtz-Klinkenberg, Inhaberin der Adler-Apotheke in der Schlebuscher Fußgängerzone. „Wir haben uns nach den Erfahrungen des Hochwassers 2021 immer wieder gesagt: Wenn das noch einmal passiert, dann wissen wir, was zu tun ist.“ In dem Moment, als am Montagabend um kurz nach 17 Uhr plötzlich vor ihrer Tür der Boden aufreißt und Wasser wie aus einer Quelle heraussprudelt, ist sie dennoch kurz in Schockstarre.
„Es hat einen massiven Wasserrohrbruch gegeben, der die Straße großflächig unterspült hat“, resümiert EVL-Pressesprecher Stefan Kreidewolf am nächsten Morgen. „Die ganze Nacht durch haben Mitarbeiter die Straße ausgeschachtet, um die Schadstelle freizulegen.“ Auch ein Baum musste gefällt werden. Das Resultat am Morgen: Ein riesiges Loch in der Fußgängerzone, in der Tiefe sieht man gut den Riss in dem dicken Leitungsrohr. Der Gehweg ist auf einer Länge von etwa 25 Meter abgesackt und weiträumig abgesperrt.
Innerhalb von zehn Minuten habe die komplette Straße unter Wasser gestanden, berichtet Gabriele Wirtz-Klinkenberg. In der Zeit hatten sie und ihr Team sich aber längst sämtliche Schieber, Sauger und Schrubber geschnappt und das Wasser erfolgreich aus dem Innenraum der nach dem Hochwasser kernsanierten Apotheke fern gehalten. Im Keller seien etwa zehn Zentimeter Wasser gestanden.
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Vor dem Loch steht auch Thomas Ratte einigermaßen fassungslos. Als Gebäudeeigentümer war er schon beim Hochwasser schwer getroffen, als damaliger 2. Vorsitzender der Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch viel mit dem Wiederaufbau beschäftigt. „Wenn dann der Anruf kommt: ‚Es kommt wieder Wasser‘ kriegt man natürlich erst einmal Panik.“ Die Apotheke sei dieses Mal einigermaßen glimpflich davon gekommen, schlimmer habe es das Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit der Parfümerie Mallach im Erdgeschoss getroffen. Aber auch hier konnte der Verkaufsraum gerettet werden. Auf großen, gelben Schildern im Schaufenster steht: „Wir haben trotzdem geöffnet“.
In einem großen Teil von Schlebusch war durch den Rohrbruch am Abend kurzfristig das Wasser ausgefallen. Auch das Klinikum Leverkusen war davon betroffen. Wie eine Pressesprecherin am Montagabend auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ erklärte, sei für etwa eine halbe Stunde das Wasser im ganzen Haus ausgefallen. Am Morgen hieß es, die Leitungen seien zur Sicherheit einmal durchgespült worden, der Betrieb sei nicht weiter beeinträchtigt gewesen. Ein Experte der Leverkusener Stadtwerke war am Abend noch im Einsatz. Auch die restlichen Haushalte konnten schnell wieder an die Wasserleitung angeschlossen werden, sagt Kreidewolf: „Nur für die Bergische Landstraße zwischen den Hausnummer 24 und 34 mussten wir eine vorübergehende Ersatzversorgung legen.“ Um 16 Uhr ist das neue Rohrteil in strahlend blauer Ummantelung fertig eingebaut, die ersten Fahrzeuge der EVL ziehen wieder ab.
Bleibt die Frage, wie es zu dem verheerenden Wasserrohrbruch kommen konnte? Während der Fällarbeiten ist gut zu sehen, dass die Wurzeln des Baumes tief in das Erdreich reichen. Außerdem wird von Umstehenden die Vermutung angestellt, dass der gesamte Bereich von dem Hochwasser unterspült und beschädigt sein könnte. Kreidewolf glaubt das nicht: „Diese Rohre haben eine gewisse Lebensdauer und solche Rohrbrüche können leider vorkommen.“
Eine gute Nachricht für alle Betroffenen hat Kreidewolf parat: „Für die Schäden tritt die Haftpflichtversicherung der EVL ein.“ Der zuständige Kollege sei am Dienstag bereits vor Ort gewesen, weitere Betroffene, die dieser vielleicht nicht angetroffen habe, könnten sich bei der EVL melden