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Umbenennung zugestimmtDer Bahnhof Leverkusen-Manfort soll 2021 kommen

Lesezeit 3 Minuten

Der Bahnhof Leverkusen-Schlebusch soll bald Geschichte sein, der Standort Manfort soll dann auch auf die Schilder.

  1. Seit Jahren ärgern sich Politiker darüber, dass der Bahnhof Leverkusen-Schlebusch eigentlich in Manfort liegt und die Bezeichnung irreführend ist.
  2. Die geplante Umbenennung wird nicht ganz günstig, deswegen gibt es auch Widerstand .

Leverkusen – Nun soll er also wirklich kommen: der Bahnhof Leverkusen-Manfort. Im Dezember 2021 – zum nächsten Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn – soll der Bahnhof Leverkusen-Schlebusch auf Manforter Gebiet Geschichte sein und dann offiziell den Namen des Stadtteils tragen.

„Dass dieses Thema an der Spitze der Tagesordnung meiner vorerst letzten Bezirksvertretung steht, macht mich glücklich“, sagt Jonas Berghaus (SPD). „Das ist eines unserer Herzensthemen.“

Neue Schilder und Durchsagen

Rund 30 000 Euro soll die Umbenennung nach Angaben der Deutschen Bahn kosten, dabei geht es nicht nur um neue Schilder, sondern auch um Änderungen an den Fahrplänen, dem EDV-Leitsystem und den Durchsagen. Tragen muss die Kosten die Stadt.

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Dem stimmt die Bezirksvertretung I am Ende bei einer Gegenstimme zu, nicht aber, ohne vorher lautstark zu streiten. „Jeder in Leverkusen spricht vom Bahnhof Schlebusch, das zu ändern, ist reine Geldverschwendung“, poltert Frank Krause (CDU), der schließlich somit auch gegen das Projekt stimmt. Dem widerspricht Parteikollege Rüdiger Scholz, der die Umbenennung sinnvoll findet, weil es immer wieder zu Verwechslung mit der KVB-Haltestelle Schlebusch komme.

Geld aus dem Sozialetat

„Es bleibt aber die Frage der Finanzierung“, sagt Scholz. Er wisse, dass die Umbenennung der Haltestelle Chempark teurer gewesen sei und erwarte auch hier noch eine Kostensteigerung. Die Finanzierung soll durch eine Fundraising-Initiative sichergestellt werden: Da die Deutsche Bahn aber eine feste Zusage über die Kostenübernahme braucht und das im Haushalt eingepreist werden muss, sollen die Kosten zunächst vom Fachbereich Soziales getragen werden und als „Start- Finanzierung“ 5000 Euro aus dem Fördertopf des Projektes Gemeinsam Leben in Manfort (GLIM) entnommen werden. „In Manfort gibt es so viele soziale Probleme, da gibt es viele Stellen, die die 5000 Euro gut gebrauchen könnten“, wendet Scholz ein. Michael Molitor von der Stadtverwaltung beruhigt dahingehend, dass es sich lediglich um eine Vorfinanzierung handeln soll.

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Außerdem handele es sich um bislang nicht abgerufenes Geld. „Wir stellen jedes Jahr 100 000 Euro für Maßnahmen in Manfort zur Verfügung, bis Projekte förderfähig sind, dauert es aber immer eine Weile. Letztes Jahr ist deswegen ein Teil des Geldes verfallen.“ Nun sei ja auch schon September und die Wahrscheinlichkeit, dass bis Jahresende weiteres Geld abgerufen wird, gering. Und wenn doch, werde man dafür auch eine Lösung finden, sichert Molitor zu. Am Donnerstag wird die mögliche Umbenennung noch im für Schlebusch zuständigen Stadtbezirk III beraten, auch das sorgte für Unmut, schließlich hätten die Schlebuscher nicht über einen Bahnhof im Stadtbezirk I zu entscheiden, nur weil dieser einen falschen Namen trage.

Rat entscheidet am 1. Oktober

Entscheiden muss die Angelegenheit ohnehin der Stadtrat in seiner Sitzung am 1. Oktober. Und dann schnell handeln, denn die Bahn braucht den Auftrag im Oktober. Ansonsten verschiebt sich das Projekt um ein weiteres Jahr.