- Mit den Parkgebühren in Schlebusch sind viele Händler unzufrieden.
- Wie ist es zu dieser Entscheidung überhaupt gekommen? Und was wollen Unternehmer und Politiker nun dagegen tun? Lesen Sie die Hintergründe bei uns.
Leverkusen – Aus Sicht von Anwohnern und Geschäftstreibenden gab es im Schlebuscher Zentrum keine Parkplatznot, alle waren zufrieden mit der Situation. Dennoch wurden Parkgebühren und Parkscheibenpflicht in weiten Teilen des Innenstadtbereichs einführt. Wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist, welche Konsequenzen die seit einigen Monaten bestehende Regelung hat und was dagegen unternommen werden kann – darüber haben Mitglieder der Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch (WFG) mit Bezirksvorsteher Frank Schönberger und Friedhelm Laufs, Fachbereichsleiter Bürger und Straßenverkehr, diskutiert.
Erzieherische Maßnahmen
„Vom ganzen Verfahren her ist das zunächst einmal vorbildlich gelaufen“, berichtet Schönberger den rund 30 Anwesenden. „Es gab mehrere Gesprächsrunden, zu denen Vertreter aus der ganzen Stadt eingeladen waren.“ Ziel war eine stadtweites Konzept zur „Parkraumbewirtschaftung“, das nicht nur Einnahmen für die Stadt generieren soll, sondern auch erzieherische Maßnahmen verfolgt.
Eifersucht in den Stadtteilen
„Das soll auch zum Nachdenken motivieren: Muss ich wirklich mit dem Auto fahren oder gehen auch Bus oder Fahrrad?“, erklärt Laufs. Auch der Parkplatzsuchverkehr solle dadurch verringert werden, dass die Leute dann eher wissen, wo sie direkt einen Parkplatz finden können. In einem ersten Entwurf der Stadt sei Schlebusch weitgehend ausgeklammert gewesen. Das brachte aber Eifersucht aus „eigentlich allen anderen Stadtteilen“ hervor, wie Schönberger berichtet. Das Resultat: Ein Mischgebiet aus Parkscheibe und -schein. „Der beste Kompromiss, den wir erreichen konnten.“ Mittlerweile aber hat sich rausgestellt, dass die Probleme vor allem für die ansässigen Unternehmen viel größer sind, als erwartet.
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So berichtet etwa Stefan Lutz von der gleichnamigen Schreinerei, die seit 53 Jahren an der Gezelinallee ansässig ist, dass ihm ein Mitarbeiter mit Kündigung droht, weil er nirgends mehr parken kann. „Wir haben elf Mitarbeiter. Die kommen morgens um sieben aus Köln, Pattscheid oder Leichlingen und sind den ganzen Tag auf verschiedenen Baustellen unterwegs. Die müssen ihr Auto in der Zwischenzeit irgendwo abstellen und können nicht alle zwei Stunden an der Parkscheibe drehen.“ Laufs sieht das Problem ein: „Wir sind hier noch am Anfang und werden Lösungen für diese Probleme finden.“ Etwa die Einführung eines Tagestickets.
FDP will sich CDU-Antrag anschließen
Schönberger ist das nicht genug, er möchte die Uhr für Schlebusch zurück auf Anfang drehen. „Einen entsprechenden Antrag habe ich formuliert, den die CDU allerdings nur mitträgt, wenn Opladen sich da dranhängen darf“, berichtet der Bezirksvorsteher. Das halte er selbst für Quatsch, weil die Situation in Schlebusch eine andere sei. „Aber wenn es uns hilft, unser Ziel zu erreichen, soll es mir recht sein.“ Monika Ballin-Meyer-Ahrens bekundete auf der Versammlung das Interesse der FDP, sich dem Antrag anzuschließen. Er soll bei der nächsten Bezirksvertretung am 28. November und dann im Stadtrat am 16. Dezember abgestimmt werden.